Emulator RetroArch für iPhone, iPad und Apple TV offiziell im App Store

Marcel Am 15.05.2024 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:51 Minuten

Der quelloffene und vielseitige Konsolen-Emulator RetroArch ist nun im Apple App Store vertreten und kann somit auf ganz offiziellem Wege auf dem iPhone, iPad und sogar dem Apple TV genutzt werden.

Seit der kürzlich erfolgten (und sicherlich nicht ganz so freiwilligen) Liberalisierung der App-Store-Richtlinien in Bezug auf Spiele-Emulatoren tut sich so einiges, denn inzwischen haben fast alle namhaften Emulatoren angekündigt, auf kurz oder lang eine Portierung für Apples mobile Plattformen zur Verfügung zu stellen. Auf dem Mac war das bekanntlich weniger ein Problem, auf dem iPhone, iPad oder dem Apple TV sah das bis dato aber etwas anders aus und offiziell nicht von Apple gewünscht. Nun hat einer der bekanntesten Emulatoren seine Zelte im App Store aufgeschlagen und das über zehn Jahre nach dem initialen Release: RetroArch, welches für so ziemlich alle Plattformen und sogar diversen Konsolen verfügbar ist. Eigentlich kein Emulator per se, vielmehr stellt RetroArch lediglich ein Frontend dar und setzt auf Bibliotheken (sogenannte Libretro-Cores), welche die eigentlichen Emulatoren, Game Engines, Treiber und Co. bereitstellen.

‎RetroArch
‎RetroArch
Entwickler: Daniel De Matteis
Preis: Kostenlos

Jener letzter Punkt macht RetroArch extrem vielseitig, da eben “jeder” Kerne bereitstellen kann: Da gibt es natürlich die populären Konsolen-Klassiker wie (S)NES, N64, diversen Game-Boy-Varianten, das fast vollständige SEGA-Portfolio und Sonys PlayStation. Aber auch Retro-Plattformen wie Ataris 2600 und 5200 und verschiedene Commodore-Systeme und sogar das gute alte DOS sind im Portfolio an Ergänzungen enthalten. Eigentlich gibt es fast keine alte, emulierbare Plattform, die nicht geboten wird. Im Gegensatz zu dem ansprechenden Detla-Emulator – in der EU nur über Gefrickel mit dem alternativen App Store AltStore zu haben – muss man sich in RetroArch allerdings etwas reinfuchsen. Optisch gewinnt die Anwendung nichtmals eine goldene Himbeere für das schlechteste UI, hat man die ersten Herzinfarkte aber überwunden, bekommt man wirklich viel geboten.

Positiv ist die Tatsache, dass RetroArch auch auf dem AppleTV läuft und eine Unterstützung für MFi-Game-Controller mitbringt, was den Spielspaß im Vergleich zu virtuellen On-Screen-Buttons deutlich erhöhen dürfte. Die App bietet auch eine Reihe an Features, die Retro-Games moderner gestalten. Mit Netplay lassen sich Games übers Internet gemeinsam zocken (sofern es einen Multiplayer-Modus gab) und dank Softpatching können Spieländerungen ohne dauerhafte Modifikation vorgenommen werden. Darüber hinaus lassen sich Spielstände an beliebigen Stellen speichern und laden, In-Game-Texte lassen sich per KI übersetzen und vieles mehr. Die mobilen RetroArch-Versionen bringen von Haus aus bereits eine Vielzahl an Core-Erweiterungen mit, eben jene können aber auch von euch manuell hinzugefügt und geladen werden. Was natürlich nicht mitgeliefert wird sind die entsprechenden ROMs der Spiele – da muss jeder selbst wissen, was er tut.

Quellcode GitHub Quelle RetroArch

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