Documents by Readdle: Dateiverwaltung für iOS integriert ein VPN

Marcel Am 10.09.2020 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:50 Minuten

Die iOS-App Documents by Readdle ist mit einer gewissen Regelmäßigkeit hier im Blog zu Gast. Ein Vielseitiger Dateimanager, der nicht nur mit lokalen Daten zusammenspielt, sondern auch diverse Cloud- und Datei-Dienste integriert hat. Noch dazu kann Documents mit sehr vielen Dateiformaten umgehen und besitzt einen integrierten Lesemodus für PDFs, einen Media-Player (der wirklich so gut wie alles frisst) und einen Browser. Quasi so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau unter den Apps. Habe ich in der Vergangenheit gerne genutzt, seit dem Ausbau der Dateien.app von iOS aber für mich etwas obsolet geworden – vor allem in Kombination mit Resilio Sync. Aber dennoch erfreut sich die kostenlose App (lediglich der umfassende PDF-Editor muss für rund 90 Euro im Jahr freigeschaltet werden, aber eher etwas für die professionelle Nutzung) einer großen Fangemeinde. Nun hat Readdle abermals ein neues Feature implementiert, dass nur bedingt zur klassischen Dateiverwaltung gehören dürfte: ein Virtual Private Network, kurz VPN.

Wer nicht ganz im Thema sein sollte: VPN funktionierten grundsätzlich so, dass anfallender Datenverkehr direkt nicht zwischen Endgerät und Server anfällt, sondern die Kommunikation über einen Drittserver geschieht, der die Anfragen erhält und Daten weiterleitet. Ein VPN sorgt dafür, dass Daten in öffentlichen Netzwerken schwieriger abzufangen sind und der eigentliche Aufenthaltsort verschleiert wird – je nachdem, über welchen Server man geleitet wird. Letzteres hat den angenehmen Nebeneffekt, dass auch Ländersperren von Netflix, Disney+ und Co. umgangen werden können. Natürlich sollte man hierbei im Hinterkopf behalten, dass es sich eben nur um einen reinen VPN handelt – sprich eure IP weiterhin zurückverfolgt werden kann. Außerdem geht der Datenverkehr immer über die Server des Anbieters, zwar inzwischen fast durch die Bank immer verschlüsselt, sollte man aber ebenfalls im Hinterkopf behalten.

Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt und eh Documents installiert hat, der kann sich zukünftig eine weitere App auf dem iPhone oder iPad sparen. Rund 27 Serverstandorte, weltbreit weit verteilt, können ausgewählt werden. Einmal aktiviert, funktioniert der VPN natürlich systemweit und unabhängig von der genutzten App. Laut Readdle muss man als Nutzer keinerlei Geschwindigkeitseinbußen befürchten; zumindest dann, wenn man auf die manuelle Standortauswahl verzichtet und sich automatisch mit dem schnellsten Server (zumeist der US-Server) verbinden lässt. 50 Megabyte pro Tag erhält man ohne zusätzliche Kosten, unbegrenztes VPN-Datenvolumen erfordert ein Documents Plus-Abonnement, welches mit rund 98,99 Euro pro Jahr bzw. 13,49 Euro pro Monat zu Buche schlägt und neben der unlimitierten VPN-Nutzung auch den oben erwähnten PDF-Editor freischaltet. Sofern beides benötigt wird, sicherlich kein schlechter Deal; nur für die VPN-Funktion gäbe es aber günstigere Lösungen, z.B. 1.1.1.1 von CloudFlare.

Quelle Readdle

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