HooToo TripMate HT-TM05 „Titan“ im Test: Mobiler Router mit 10.400mAh Powerbank

Marcel Am 09.12.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:16 Minuten

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Die Verfügbarkeit von Internet im Hotel ist eigentlich keine Seltenheit mehr, dennoch oftmals mit Einschränkungen verbunden. Entweder gibt es nur einen kabelgebundenen Anschluss oder aber der Zugriff auf das hoteleigene WiFi-Netzwerk ist nur mit einem oder zwei Geräten möglich. Kommt natürlich immer auf die Wahl des Hotels an, gerade die Beschränkung auf zwei Geräte ist aber meinen Erfahrungen nach gar nicht so selten. Reicht sicherlich hier und da aus, aber gerade wenn man zu zweit (oder zu dritt oder zu…) unterwegs ist, können es schonmal drei oder mehr Geräte werden. Zwei Smartphones, ein Notebook – schon ist man drüber. Eine Lösung für dieses Problem (und viele weitere) stellen mobile Router dar, wie zum Beispiel der HooToo TripMate HT-TM05 aka „Titan“, der gleich mehrere Features in einem Gerät vereint: Ein Access Point, Router und Bridge für kabelgebundene und kabellose Netzwerke, Mini-NAS mit USB-Anschluss und Powerbank mit 10.400mAh.

Bei dem TripMate HT-TM05 handelt es sich um einen etwa 9,5 Zentimeter hohen und 4,2 Zentimeter breiten Quader – ich war etwas überrascht über die Maße, auf den offiziellen Bildern sah das Teilchen irgendwie immer etwas größer aus. Das Gewicht von etwa 250 Gramm ist zwar auffällig, geht aber in Ordnung, immerhin schleppt man das Ding selten in der Jacken- oder Hosentasche mit sich herum. Das Gehäuse besteht durchweg aus Kunststoff, durch das Gewicht wirkt es in der Hand aber alles andere als billig – hinzu kommt die einwandfreie Verarbeitung inklusive den sehr sauberen und geringen Spaltmaßen. Besonders positiv empfang ich, dass durch die Bank auf matte Farben gesetzt wurde, was dafür sorgt, dass das Mini-Device gegenüber Fingerabdrücken immun sein dürfte.

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Auf der rot abgesetzten Oberseite des TripMate befindet sich der (neben dem Reset-Button) einzige wirkliche Button, dieser Schaltet den Mini-Router logischerweise ein beziehungsweise aus. Ebenfalls finden sich an der Oberseite ein paar LEDs zur Anzeige des Akkustands  und des WiFi-Status. Im oberen Bereich des Gehäuses befinden sich zwei etwa zwei Zentimeter breite Gummiabdeckungen, hinter denen sich auf der einen Seite ein üblicher LAN-Anschluss verbirgt, auf der anderen Seite gibt es dann noch einen USB-Typ-A-Port zum Anschließen von USB-Speichermedien und Smartphones (oder anderen USB-Geräten), sowie einen MicroUSB-Stecker zum Laden des integrierten Akkus des TripMate – ein MicroUSB-Kabel liegt übrigens dem Lieferumfang bei, nur der Vollständigkeit halber. Die Gummiabdeckungen machen einen guten Eindruck, zumindest nach ein paar Wochen halten diese noch immer und bleiben auch verschlossen.

Zur Ersteinrichtung des kleinen Routers gibt es zwei Möglichkeiten. Möglichkeit #1: Das Gerät mittels LAN-Kabel am Router beziehungsweise dem Netzwerk-/Internetanschluss anschließen. Möglichkeit #2: Den Router einschalten und den Rechner oder das mobile Gerät mit dem geräteeigenen WiFi-Netzwerk verbinden (Standardpasswort: 11111111). Ist eines der beiden Schritte erledigt, kann es auch schon an die eigentliche Einrichtung gehen. Diese lässt sich entweder im Browser über Aufrufen er (Standard-)IP-Adresse 10.10.10.254 vornehmen oder aber mittels App für iOS und Android. Das Tool für Mac und Windows? Braucht ihr nicht, sie sucht nur den TripMate und leitet dann in den Browser weiter. Übrigens: Benutzername ist „admin“, Passwort gibt es nicht.

Ich habe euch einfach mal die Screenshots der Einrichtung beziehungsweise Einstellungen angehangen, ist ja eigentlich recht unspektakulär. Hier könnt ihr den Namen des WiFI-Netzwerkes, natürlich das Passwort ändern (empfohlen, wie auch die Passwörter für den Nutzer „admin“), sowie diverse weitere Optionen wie Kanal, Protokoll und dergleichen, den TripMate mit einem bestehenden WiFi-Netzwerk verbinden, die Firmware aktualisieren und einiges mehr. Die Übersetzung ins Deutsche ist zwar stellenweise sehr, sehr holprig (vor allem in der App), man findet sich aber zurecht, notfalls belasst ihr sie einfach auf Englisch. Einstellungen lassen sich problemlos übernehmen und werden flott gespeichert. Was schade ist: Es lassen sich keine neuen Benutzer anlegen, auch das Umbenennen von „admin“ und „Gast“ ist nicht möglich.

Die gelieferte WiFi-Verbindung (der Mini-Router funkt im 2,4-Ghz-Netz und nutzt 802.11b/g/n bei maximal 150 Mbps) würde ich mal als in Ordnung bezeichnen – zumindest kann ich nicht sagen, dass der TripMate einen Flaschenhals darstellen würde. Die Performance ist nahezu gleich, egal ob ich nun über den TripMate im Netzwerk unterwegs bin oder direkt über den heimischen Router. Bei kabelgebundenen Netzwerken könnte die Sache wieder etwas anders aussehen, denn der WAN-Port liefert maximal 100 Mbit/s. Dennoch: Flaschenhals dürfte hier eher die Internetverbindung oder ins Netzwerk eingebundene Laufwerke darstellen – zumal man im Hotel oder sonst wo unterwegs sicherlich nur in den seltensten Fällen die maximale Leistung des HooToos auslasten kann oder gar eine WiFi-AC-Leistung benötigt.

Neben der einfachen Funktionalität als Router für die Tasche besitzt der HT-TM05 auch noch eine kleine NAS-Funktionalität. So kann über das Netzwerk kabellos auf über USB angeschlossene Sticks und Festplatten zugegriffen werden. Funktioniert natürlich nur mit Speichermedien, die ohne eigene Stromversorgung auskommen – denn der Ausgangsport liefert maximal zwei Ampere. Für eine 2,5“ Festplatte oder auch einen USB-Hub und ein paar USB-Sticks noch ausreichend, bei einer externen 3,5“ HDD könnte es bezüglich der Stromversorgung aber knapp werden. Unterstützt werden übrigens NTFS, FAT16, FAT32, HFS und exFAT.

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Auf dem Mac und Windows-Rechner ist das Einbinden als Netzwerklauf ja ganz einfach, mobil muss man auf entsprechende Apps zurückgreifen, die auf Samba/SMB-Server zugreifen können. Zwar gibt es eine offizielle TripMate-App, die ist aber – noch nett gesagt – alles andere als zu gebrauchen: Fehlerhafte Übersetzungen, halbgare Oberfläche, schlechte Funktionalität. Eigentlich sollte die App zum Beispiel Bilder und Co. nach Filtern anzeigen lassen können – funktioniert aber nur, wenn ihr euch an die TripMate-eigene Ordnerstruktur haltet (Share/Pictures, Share/Videos und so weiter). Verschieben oder kopieren von Bildern und Videos vom iPhone aufs Mini-Netzlaufwerk oder umgekehrt? Geht, wenn auch umständlich, genauso wie auch das Öffnen von Dateien in anderen Apps – zumindest unter iOS.

Ebenfalls schlecht ist die Übertragungsgeschwindigkeit. Ich habe mal testweise einen USB-3.0-USB-Stick an den TripMate HT-TM05 angeschlossen und einmal Blackmagic Speed Test durchlaufen lassen. Das Ergebnis: Sowohl lesend, als auch schreibend waren maximal 1,8 – 1,9 MB/s möglich – was noch nicht einmal USB 2.0 entspräche und damit nur minimal besser, als die beiden anderen HooToo-Repeater. Ich war überrascht und musste mal nachmessen, habe dazu auf dem Mac und dem iPhone mal ein paar Datenübertragungen gestartet und siehe da: die Ergebnisse stimmen, schneller habe ich es zumindest nicht hinbekommen. Für Dokumente sicherlich ausreichend, möchte man vom angeschlossenen USB-Stick einen Film streamen – au weia, kann sich denke ich jeder vorstellen, dass dies nicht möglich ist.

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Zu guter Letzt ist dann auch noch eine Powerbank mit 10.400 mAh an Bord des Mini-Routers. Hier muss man natürlich bedenken: Der Akku hält den HT-TM05 etwa neun bis zehn Stunden am Laufen. Allerdings nur, wenn lediglich der WiFi-Modus genutzt wird, angeschlossene USB-Geräte, Streaming-Zugriffe und dergleichen lässt die Akkulaufzeit natürlich sinken – bei einem angeschlossenen USB-Stick sind es gerne mal 3-4 Stunden weniger. Grundsätzlich ist der TripMate nun natürlich in der Lage, bei voller Ladung gängige Smartphones 2-3 Mal aufladen zu können – dann aber sinkt eben auch die Laufzeit des Gerätes selbst, logisch. Auffällig ist aber, dass das Gerät einen höheren Verlust besitzt, andere Powerbanks mit gleicher Kapazität lieferten hier oftmals etwas mehr Strom. Dennoch ein nettes Feature, wenn man nur selten einen externen Akku benötigt.

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Fazit? Sehr, sehr gemischt. Die Idee hinter dem HooToo TripMate HT-TM05 ist keine schlechte, leider gibt es in der Umsetzung ein paar Schwachstellen. Die Verarbeitung ist absolut in Ordnung, auch die Funktionalität als reine WiFi-Lösung lässt eigentlich keine Wünsche offen und die Akkulaufzeit von +/- zehn Stunden geht ebenfalls in Ordnung. Dann aber geht es leider auch schon los: möchte man zusätzlich noch das Powerbank-Feature nutzen, sinkt die Laufzeit natürlich enorm, daher ist dies höchstens ein „Gut, dass er eh dabei ist“-Feature. Die NAS-Funktionalität? Jau, ist eben vorhanden, die Geschwindigkeit ist aber derart im Keller, dass man es maximal als „flotte“ Datensicherung oder zentraler Zugriffspunkt für kleinere Dokumente und für mehrere Anwender nutzen kann. Streamen von Videos mit mehr als 100 MB? Macht keinen wirklichen Spaß.

Es kommt eben darauf an, was ihr benötigt oder besser gesagt, was ihr mit dem Gerät vorhabt Wer trotz der genannten Einschränkungen für sich einen Anwendungsfall in der Feature-Kombination sieht (zum Beispiel weil man das Mini-NAS und die Powerbank nur sporadisch benötigt), der bekommt hier eben drei Features in einem Gerät – bei 40 Euro für den TripMate HT-TM05 macht man in diesem Falle nicht all zu viel falsch. Wer jedoch lediglich ein ein LAN- oder WiFi-Netzwerk erweitern möchte (zum Beispiel auf Reisen im Hotel), der ist mit dem älteren, aber funktionierenden HooToo TripMate Nano sicherlich günstiger dran und auch bei diesem gibt es eine Mini-NAS-Funktion. Leider gibt es den kleinen Tripmate momentan weder auf Amazon.de, noch auf eBay, sodass man diesen aus den USA beziehen müsste – zum Beispiel beim US-Amazon.

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