Was Pixelmator für den Mac ist, ist Paint.NET für Windows: Eine kostenlose Bildbearbeitung, die in Sachen Funktionsumfang nicht an große Namen wie Photoshop oder Affinity Photo herankommt, aber für Gelegenheitsnutzer völlig ausreichend ist. Vormals durchweg kostenlos zu haben, steht Paint.NET inzwischen auch im Windows Store bereit – hier aber hat man 6,99 Euro veranschlagt. Der simple Grund: Paint.NET ist ursprünglich als Donationware entwickelt, man setzt(e) also auf Spenden der Nutzer. Da diese jedoch nur spärlich den Weg zu den Entwicklern fanden und der Windows Store keine reinen Spenden via In-App-Kauf erlaubt, blieb nur dieser Weg, wollte man die Software nicht gänzlich kostenlos raushauen. Durchaus verständlich und in meinen Augen fair – wer nichts bezahlen möchte, kann es ja weiterhin kostenlos herunterladen, muss dies aber manuell machen.
Nun ist nach fast sieben Monaten mal wieder ein Update erschienen, dessen Changelog sich definitiv sehen lassen kann. Eine der Neuerungen stellt die Unterstützung für Direct2D dar, dank dessen sich Effekte wie zum Beispiel der Gaußsche Weißzeichner aufgrund der GPU-Unterstützung deutlich schneller anwenden lassen. Die aktive Auswahl lässt sich nun in die Zwischenablage kopieren sowie aus der Zwischenablage in die aktive Auswahl einfügen – hierdurch wird nur die Auswahl selbst kopiert, nicht aber die selektierten Pixel. Interessant: Die Auswahl wird als JSON-Text in die Zwischenablage kopiert und kann somit mit einfachen Texteditoren gesichert werden – falls ihr beispielsweise häufiger mal dieselbe Auswahl benötigt. Außerdem gibt es neue +/–Buttons für Toleranz und Härte, mit denen sich die Werte zum Beispiel beim Zauberstab feiner justieren lassen und das „Move Selected Pixel“-Tool bringt nun eine Bicubic-Methode mit – dies sorgt für ein deutlich besseres Ergebnis, benötigt aber auch mehr CPU-Leistung.
Das aber sind nur die wichtigsten Punkte im Changelog, welches noch zahlreiche Einträge mehr vorzuweisen hat. Unter anderem wurde das maximale Zoom-Level auf 6.400 Prozent angehoben, das Textwerkzeug verwendet nun PT zur Messung der Schriftgröße, es lässt sich mit dem Mausrad durch lange Menüs scrollen, bei aktivem Battery Saver Mode von Windows 10 werden in Paint.NET sämtliche UI-Animationen deaktiviert und es wurden etliche andere kleinere Dinge optimiert und Fehler gefixt. Wer Bock drauf hat: das gesamte Changelog zur Version 4.1 findet ihr an dieser Stelle. Ein sehr, sehr rundes Lebenszeichen – bleibt zu hoffen, dass die Entwickler weiter am Ball bleiben und nicht wieder sechs bis sieben Monate für ein Update benötigen. Andererseits: Es funktioniert ja. ¯\_(ツ)_/¯
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