Ugreen Revodok Pro 210 im Kurztest: Handliche, mobile Docking-Station mit USB-C und zehn Anschlüssen

Marcel Am 28.04.2024 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:53 Minuten

Ich glaube ich liege nicht so falsch damit, dass inzwischen viele den klassischen Desktop-Rechner von ihrem Schreibtisch verbannt haben und auf ein Notebook setzen. Man ist flexibler, benötigt weniger Platz, preislich passen viele Modelle und leistungstechnisch stellt sich die Frage heutzutage auch kaum noch – höchstens für Gamer oder User leistungshungriger Anwendungen. Nun setzen immer mehr Hersteller ausschließlich auf USB-C und haben viele andere Anschlüsse fallen gelassen. Der Klinkenstecker für Kopfhörer ist oftmals noch vorhanden, aber USB-A, SD-Kartenleser, Netzwerkkabel oder auch Anschlüsse für einen externen Monitor sucht man oftmals vergebens. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das in 2024 absolut in Ordnung geht und viele Nutzer vor allem unterwegs wenig vermessen. Aber manchmal eben doch und sei es nur, um einen USB-A-Stick anzuschließen, den Beamer an der Uni für die Präsentation anzuschließen oder auch um zuhause aus dem Notebook einen halbwegs stationären Rechner zu machen.

Für Abhilfe sorgen Docking Stationen oder USB-Dongles, die es mittlerweile in verschiedensten Ausführungen gibt. Jene bieten ein Mehr an Anschlüsse und werden lediglich mit einem Kabel mit dem Notebook verbunden – und übernehmen idealerweise auch direkt die Stromversorgung mit. Docking Stations für den stationären Einsatz setzen oft auf Thunderbolt 3 oder 4 setzen und sind preislich nicht gerade günstig zu haben. Günstiger und auch mobiler wird es mit USB-C-Dongles, die ebenso eine große Anschlussvielfalt mitbringen, allerdings (auch für den mobilen Einsatz) wesentlich kompakter daherkommen und auch autark funktionieren, sprich je nach Anwendung nicht zwingend aktiv mit dem Strom verbunden sein müssen, wie es bei den größeren Geschwistern der Fall ist. Ein solches ist das Ende letzten Jahres veröffentlichte Revodok Pro 210 von UGREEN, welches zwar auf den mobilen Einsatz ausgelegt ist, mit zehn Anschlüssen aber eine Reihe an Möglichkeiten abdeckt.


Der UGREEN Revodok Pro 210 wird in einer recht nüchtern gehaltenen Pappschachtel geliefert und misst etwa 140 x 57 x 1,6 Zentimeter bei einem Gewicht von rund 170 Gramm. Das Gehäuse macht haptisch zwar den Eindruck eines Aluminium-Gehäuses, angesichts des Preises handelt es sich aber lediglich um eine Aluminium-Legierung. Letzteres macht in der Hand mehr her als einfacher Kunststoff und sorgt auch für eine optimierte Wärmeableitung. Das Revodok Pro 210 kommt, wie für derartige mobile Docking Stations typisch, mit einem integrierten USB-C-Kabel. Bei diesem handelt es sich zwar um ein geflochtenes Textilkabel und dürfte ausreichend robust sein, allerdings ist das Kabel fest verbaut und man muss sich mit 35 Zentimetern zufriedengeben. Schon ein paar Zentimeter mehr als bei anderen Geräten der Gattung, aber da muss man selbst schauen ob es passt oder ob man gegebenenfalls beim Schreibtischeinsatz zu Hause auf eine USB-C-Verlängerung zurückgreifen möchte oder gleich auf eine andere Lösung setzt.

In Sachen Anschlussvielfalt wird beim Revodok Pro 210 viel geboten. Auf der einen Seite tummeln sich insgesamt vier USB-Anschlüsse: Zweimal USB-A nach 2.0-Standard mit je 480 Mbps, sowie zwei USB 3.0-Anschlüsse mit 5 Gpbs, wobei einer einen USB-A- und der andere einen USB-C-Stecker darstellt. Kopfseitig gibt es einen Ethernet-Port mit bis zu 1.000 Mbps – für unterwegs in Ordnung, auch wenn ein moderner, schnellerer Anschluss immer gut gewesen wäre, denn USB-C liefert ja ausreichend Durchsatz. Auf der anderen Längsseite findet sich dann der SD/TF-Kartenleser, zwei HDMI-Anschlüsse (4K@60HZ und 8K@30Hz) und einen weitern USB-C-Anschluss. Letzterer unterstützt Power Delivery 3.0 und kann, ein entsprechendes Netzteil vorausgesetzt, den Rechner laden – bis zu 100 Watt sind als Eingang möglich, maximal ausgegeben werden 85 Watt, was für eigentlich alle aktuellen USB-C-Notebooks ausreichend sein dürfte. Es dürften damit eigentlich alle aktuellen Anschlüsse abgedeckt sein, wenngleich mir persönlich ein DisplayLink-Stecker fehlen würde, diese sind ja auch oftmals noch verbaut.

In Sachen Performance liefern die USB-Anschlüsse das, was der Hersteller verspricht, wenn auch je nach verwendetem Gerät etwas schwankend, aber immer im Mittel. Probleme mit externen Laufwerken, USB Sticks, Tastaturen, Funkempfängern und derlei Zeugs gab es in meinem Test an diesen Ports keine. Dabei muss aber natürlich bedenken, dass je nach Ausstattung nicht immer alles, was so an kabelgebundenen Geräten auf dem Schreibtisch Platz gefunden hat, auch gleichzeitig angeschlossen werden kann. Gerade Gamer bevorzugen oft kabelgebundene Peripherie und da kann es ob der Vielfalt doch recht schnell knapp werden. In Sachen Monitoren nicht unwichtig: Die beiden HDMI-Ports erlauben je nach Anschluss bis zu 8K@30Hz unter Windows und bis zu 4K@60Hz unter macOS. Sind allerdings zwei Monitore angeschlossen, gibt es lediglich 4K@60Hz. Muss da mehr geboten werden? In meinen Augen nur bedingt: Vor allem beim mobilen Einsatz dürften zweimal 4K ausreichen und auch auf dem gängigen Home-Office-Schreibtisch dürfte seltener mehr als 4K vorherrschen.

Kurzfazit? Insgesamt liefert UGREEN mit seinem Revodok Pro 210 eine hochwertig verarbeitete Docking Station ab, aufgrund der Bauart und des vorgesehen mobilen Einsatzes aber eher als USB-Dongle zu bezeichnen. Mit den vorhandenen Anschlüssen deckt man wohl so ziemlich alles ab, was man unterwegs benötigt und durch die Unterstützung von Power Delivery 3.0 eignet sich das Revodok auch als “Ein-Kabel-Lösung”. Ich bin aber mal gespannt, wann entsprechende Lösungen mit austauschbarem Kabel breit geboten werden, das wäre der einzige wirkliche Kritikpunkt. Für den Schreibtisch könnte man ebenfalls darauf zurückgreifen, ehrlicherweise gibt es für den stationären Einsatz aber leistungsstärkere Docking Stations, die aber oftmals auch ein Vielfaches kosten. Gegen die oft dreistelligen Preisaufrufe ist der hier veranschlagte UVP von 69 Euro wesentlich erschwinglicher und es dürfte auch nicht all zu lange dauern, bis der Straßenpreis auf 50 Euro oder leicht darunter sinkt. Falls man Bedarf für eine leistungsstarke, mobile Docking Station hat, kann man das Revodok Pro 210 durchaus ins Auge fassen.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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