Vorwerk Kobold VC100: Akku-Handstaubsauger im Test

Marcel Am 20.10.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:57 Minuten

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Mal wieder etwas abseits der vernetzten Haushaltsgeräte und -gadgets: ein schnöder Akku-Handstaubsauger. Üblicherweise fährt bei mir der Vorwerk Kobold VR200 seine täglichen Runden und alle zwei Wochen etwa kommt dann auch noch der große Vorwerk-Staubsauger zum Einsatz – einmal wieder gründlich durchsaugen, vor allem etwas verstecktere Ecken und die Teppiche. Auch bei kleineren Verschmutzungen habe ich immer den großen Vorwerk aus der Ecke geholt, mit Schlauch und Aufsatz ließen sich so auch Schubladen, schmale Ecken, das Auto und andere Dinge absaugen. Nunja: Funktioniert, ist aber eben umständlich und so habe ich mich nach einigen Jahren oder Akku-Handstaubsauger mal wieder nach einem Modell umgesehen.

Handstaubsauger gibt es bekanntlich in den unterschiedlichsten Preisklassen, vom billigen 20-Euro-Modell vom Discounter bis hin zu Modellen an oder über 100 Euro ist alles vorhanden. Allerdings: Bis zum Verzicht auf ein Akku-Modell hatte ich einen AEG Lilliput und zwei Philips Akkusauger – bei beiden war die Saugleistung ausreichend, die Akkulaufzeit allerdings nicht so pralle, zumal beide Sauger nach ein paar Monaten merklich an Akkupower verlierten. Umso skeptischer bin ich an die Suche herangegangen und bin letztlich immer wieder bei einem Hersteller gelandet: Vorwerk, von denen ich in Sachen Staubsauger nie enttäuscht wurde. Also mal den Kobold VC100 bestellt, meine Eindrücke möchte ich euch an dieser Stelle nun nicht vorenthalten.

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Lieferumfang und Zubehör

Der Kobold VC100 kommt in einer recht präsentationsstarken zylindrischen Verpackung, in der sich neben dem Handstaubsauger selbst auch eine Stand- und Wandhalterung, ein Netzladegerät und die obligatorische Bedienungsanleitung in duzenden Sprachen befindet. Weiteres Zubehör? Nada. Allerdings gibt es mit dem Kobold NC10 ein Zubehörset bestehend aus einer Aufsteckdüse und einem Borstenaufsatz, welches sich Vorwerk allerdings mit zusätzlichen zehn Euro bezahlen lässt. Ist nun nicht die Welt, hätte ich aber durchaus im Standard-Lieferumfang des Kobold VC100 erwartet.

Design und Verarbeitung

Okay, bei einem Staubsauger handelt es sich in erster Linie um ein reines Hilfsmittel und um einen Gebrauchsgegenstand erster Güte – demnach ist das Design sicherlich eher nebensächlich. Dennoch müssen auch Haushaltsgeräte heutzutage nicht mehr zwangsläufig hässlich sein und der Kobold VC100 ist dies keinesfalls. Ganz im Gegenteil, denn mit dem VC100 konnte Vorwerk den Red Dot Design Award gewinnen und das meiner Meinung nach nicht ganz zu unrecht – immerhin gehört der VC100 zu den schicksten Geräten seiner Art, zumindest von denen, die ich auf meiner Suche ebenfalls zwischenzeitlich auf dem Schirm hatte.

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Der etwa 40 Zentimeter lange VC100 präsentiert sich in der inzwischen für Vorwerk typischen Designsprache, viel (glänzendes) Weiß und Vorwerk-Grüne Akzente. Das Gewicht ist mit seinen 650 Gramm für ein Haushaltsgerät absolut im Rahmen, durch die doppelt geschwungene Form mit den farblichen Absetzungen wirkt der kleine Akku-Kobold aber nochmals deutlich leichter und auch schlanker, als er es letztlich ist. Am oberen Stilende findet sich die Öffnung für die Halterung mitsamt des Netzsteckers, darunter befindet sich der zweigeteilte Ein-/Aus-Schalter und die ebenfalls typische Vorwerk-LED-Anzeige, die nicht nur den Betriebsmodi anzeigt, sondern auch den Akkustand während des Ladens.

Mitgedacht: Die untere Seite des VC100 ist abgeflacht, sodass man den Staubsauger ablegen kann, ohne dass Gefahr droht, dass er nach links oder rechts über die Tischkante rollt. Was allerdings eine kleine Schwäche sein kann: Die Ansaugöffnung besteht lediglich aus Kunststoff und kann sich so nach einiger Zeit ein wenig unschön abnutzen – etwas, was man mit einer Gummiummantelung hätte verhindern können. Geöffnet wird der Handstaubsauger mithilfe eines kleinen „Riegel“ an der Unterseite des Gerätes: kurz drücken und die beiden Hälften auseinanderliegen, fertig. Kein Drehen, kein Einrasten, damit wenig Verschleiß. Der hintere Teil des Saugers nimmt den Motor ein, während der vordere Teil den Schmutz aufnimmt.

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Der Auffangbehälter ist sicherlich nicht der Größte, bietet aber ein ausreichendes Volumen, zumal er schnell und einfach geleert ist. Um den Motor nicht unnötig zu verschmutzen, hat Vorwerk einen Filter eingesetzt, der feinen und groben Staub und Schmutz zurückhält. Leider hat man sich hier gegen einen waschbaren (Permanent-)Filter entschieden, mit 6 Euro sind die Ersatzfilter aber meiner Meinung nach noch im Rahmen und die Filter dürften sicherlich auch ein paar Monate halten. Die Saugöffnung ist übrigens mit einer Gummilippe versehen, die bei Nichtbenutzung die Öffnung verschließt und so verhindert, dass der Schmutz wieder aus dem Behälter herausfällt.

Während die Verarbeitung des Kobold VC100 fast nicht besser sein könnte, sieht es hingegen mit der Halterung anders aus.  Diese lässt sich entweder als Stand- oder Wandhalterung nutzen und nimmt auch den Netzstecker mit auf – das Kabel wird hierbei über einen kleinen „Kanal“ nach draußen geführt. Grundsätzlich ist die Verarbeitung der Halterung in Ordnung, allerdings lässt sich der Sauger nur schwer aus dieser entnehmen. Das Einsetzen ist kein Problem, beim Abnehmen muss man aber grundsätzlich die Halterung festhalten – ansonsten hängt diese wohl nicht allzu lange an der Wand.

Apropos „an der Wand“: Ich frage mich ja, ob die Vorwerk-Leute die Halterung jemals an eine Wand gedübelt haben: Die Öffnung für die Schraube ist so klein, dass ich keine passende Schraube gefunden habe, die einen passenden Kopf hat und länger als zwei Zentimeter ist. Definitiv eine Schwachstelle, die ich dadurch gelöst habe, dass ich den „Stutzen“ an der Halterung minimal schmaler gemacht habe und eine lange Schraube mithilfe einer Unterlegscheibe „hinter“ der Schraubenöffnung genutzt habe

Der VC100 im praktischen Einsatz

Wie gesagt ist Design bei Haushaltgeräten heutzutage nicht mehr gänzlich unwichtig, relevanter dürfte hingegen die Leistung sein – in diesem konkreten Falle natürlich die Saugleistung und Akkulaufzeit des Kobold VC100. Und mit dieser bin ich nach den ersten Wochen noch immer absolut zufrieden. Technisch gesehen bietet der VC100 eine Luftleistung von 13 Watt und einen Luftstrom von 15 Liter pro Sekunde. Beides sind natürlich die maximalen Werte, die der Sauger auf Stufe 2 bietet. Jene Saugstufe wird aktiviert, wenn man während des laufenden Betriebs die „+“-Taste gedrückt hält – ansonsten saugt der Sauger eben mit einer reduzierten (Standard-)Leistung.

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Diese ist sowohl hörbar, als auch fühlbar schwächer, reicht aber noch immer aus, um kleinere Verschmutzungen wie Staub, Sand, kleine Steinchen, diverse Krümel und ähnliches ohne Probleme aufzusaugen. Auf Stufe 2 war es sogar möglich, längere Haare und Verschmutzungen von mit Stoff überzogenen Gegenständen abzusaugen – zum Beispiel auf der Couch, Sitze und Fußmatten im Auto und dergleichen. Allerdings muss man natürlich auch erwähnen, dass der VC100 vor allem bei der Auto- oder Teppich-Grundreinigung keinen vollwertigen Staubsauger ersetzen kann – hier kann er lediglich als schnelle Notlösung herhalten. Mehr muss er auch gar nicht, viel wichtiger ist mir, Krümel und Co. schnell wegsaugen zu können oder eine kleine „Hilfe“ beim Bohren zu haben.

Möchte man einmal schmalere Ecken oder engere Zwischenräume wie Schubladen oder ähnliches aussagen, kann sich die Saugöffnung als etwas sperrig erweisen. Hier hilft dann besagte Aufsteckdüse des Zubehörpakets, die den Sauger zwar etwas verlängert, aber auch eine schmalere Öffnung besitzt. Einfach aufstecken, fertig. Die Saugleistung wird hierbei nicht spürbar beeinträchtigt, dafür aber umso mehr der Komfort erhöht. Der Borstenaufsatz löst den Staub und sorgt dafür, dass empfindliche Oberflächen schonend von losem Schmutz gereinigt werden – empfehle ich zum Beispiel für die erwähnte Couch oder die Auto-Matten.

Die Saugleistung ist bei allen Handstaubsaugern eingeschränkt, wichtig ist aber auch die Akkulaufzeit. Der VC100 benötigt etwa vier Stunden für eine vollständige Ladung (während des Ladens kann der Sauger nicht genutzt werden), danach lässt er sich etwa 15 Minuten auf Stufe 1 und 8 Minuten auf Stufe 2 benutzen. Sind die offiziellen Vorwerk-Angaben, die ich auch in der Praxis erreicht habe – +/- 1 Minute. Auch andere Sauger bieten hier nicht deutlich mehr (benötigen oftmals aber länger zum Laden), da diese Handsauger aber eben nur für den kurzzeitigen Einsatz gedacht sind und ansonsten dauerhaft am Strom hängen, geht die Laufzeit in Ordnung. Ich habe ja die Hoffnung, dass der verbaute Lithium-Ionen-Akku auch nach mehreren Monaten nicht an Leistung verliert, wird man sehen.

Fazit und tl;dr

Der Vorwerk Kobold VC100 präsentiert sich in einem modernen und inzwischen für Vorwerk typischen Gerätedesign. Gefällt mir sehr gut, auch wenn es bei solchen Geräten natürlich nicht das Hauptkriterium darstellt. Über die Verarbeitung des Saugers muss man fast schon nichts mehr sagen, diese ist Vorwerk-typisch absolut einwandfrei: stabile Materialien, saubere Schnittkanten, minimale Spaltmaße – könnte man eigentlich nicht besser machen. Eigentlich einziger Kritikpunkt ist die Halterung, die zwar grundsätzlich in Ordnung geht, den Sauger allerdings nur etwas schwergängig freigibt, sodass man diese auch bei der Nutzung als Wandhalterung immer festhalten muss, möchte man nicht irgendwann die Schraube aus der Wand reißen.

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Die Saugleistung ist für einen akkubetriebenen Handstaubsauger absolut in Ordnung, vor allem aufgrund der kompakten Bauweise des VC100. Kleinere Verschmutzungen wie Staub, Sand, kleine Steinchen, Krümel und Co. lassen sich ohne Probleme beseitigen, auch als Hilfsutensil beim Bohren macht der Sauger eine gute Figur – und zur Not gibt es auch noch eine höhere Saugstufe. Die Akkulaufzeit ist mit praxisnahen 8 – 15 Minuten ausreichend. Und so bin ich mit dem Kobold VC100 eigentlich durchweg zufrieden, er macht eben das, was er soll – „mal eben schnell“ was wegsaugen.

Mit rund 130 Euro ist er dabei aber um einiges teurer, als andere gängige Sauger-Modelle. Da ich allerdings in der Vergangenheit bereits mehrfach die Erfahrung gemacht habe, dass die günstigeren Modelle (und dabei nicht den Discounter-Kram) konstant nach ein paar Monaten ziemlich extrem an Saug- und Akkuleistung verloren haben, bin ich nun aber mal dieses Experiment eingegangen und hoffe, dass das Sprichwort „Wer billig kauft, kauft zweimal“ im Falle des Kobold VC100 zutrifft. Bis jetzt aber bin ich zufrieden und im Falle der anderen Vorwerk-Geräte auch langfristig…

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2 Kommentare vorhanden

Christian Grischke

Leider bin ich mit dem Kobold VC100 sehr unzufrieden. Schon allein, dass man die Halterung wirklich nicht gebrauchen kann, da man den Hand-staubsauger nur mit richtiger Kraftanstrengung aus der Halterung bekommt. Begründung von Vorwerk, so kann er auch in Wohnmobilen genutzt werden. Eine dümmere Antwort konnte man nicht bekommen. Aber auch von der Saugleistung bin ich sehr enttäuscht. Unser vorheriges Modell war wesentlich günstiger und um einiges effektiver. Auch wenn es jetzt nach Jahren keine Akkuleistung mehr hatte, würde ich es jederzeit diesem Vorwerkgerät vorziehen. Tut euch den Gefallen, und testet es vorher ausgiebig. Es gibt 100-prozentig bessere für weniger Geld.

Christian Pöpperl

Wir haben den Vorwerk VC 100 nun ca. 3 Jahre und wir benutzen ihn eher selten. Mal zum Aussaugen von Schulbaden oder Schränken im Küchenbereich. Das Design ist zwar sehr ansprechend jedoch möchten wir nun keinen Staubsauger mehr sichtbar an der Wand haben und wollen ihn versteckt anbringen. Trotz des seltenen Gebrauchs und stetiger Lagerung in der Wandhalterung incl. Nachladefunktion ist das Gerät nun leider defekt. Die Reparatur geht nur über Vorwerk, wenn es sich überhaupt lohnt weil nach tel. Auskunft wird das nicht günstig. Insgesamt also eine recht nüchterne Bilanz.

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