Carlinkit 5.0 2Air ausprobiert: Kabelloses Apple CarPlay und Android Auto per USB-Adapter nachrüsten

Marcel Am 14.04.2024 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:10 Minuten

Apple CarPlay und Android Auto sind aus vielen Kraftfahrzeugen fast nicht mehr wegzudenken. Zumindest wenn man kein Auto mit modernem Infotainmentsystem besitzt, wobei ich auch nicht wenige kennen, die auch dann noch CarPlay oder Android Auto bevorzugen. Beides gehört inzwischen aber zum Standard in neuen Autos, daneben gibt es eine Vielzahl an CarPlay-Moniceiver von Pioneer, Sony und Co. die ebenfalls CarPlay und Android Auto bieten. Seit einigen Jahren ebenfalls Standard ist eine kabellose Verbindung zwischen Infotainmentsystem und Smartphone, allerdings ist es ja beileibe nicht so, dass man sich alle vier, fünf Jahre ein neues Auto kauft oder den Moniceiver austauscht. Und so sind noch genug Fahrzeuge unterwegs, die „von Werk aus“ nur CarPlay beziehungsweise Android Auto mit Kabel unterstützten. Und genau da springen Adapter in die Bresche, die den „Kabelzwang“ beseitigen und eine kabellose Nutzung ermöglichen.

Ich hatte die letzten rund vier Jahre die erste beziehungsweise zweite Version von Carlinkit in Verwendung und das mit vollster Zufriedenheit. Allerdings entwickelt sich Technik immer weiter und so war ich mal neugierig, was sich mit dem jüngsten Modell – dem CarlinKit 5.0 oder Carlinkit 2air – so getan hat. Der technisch wohl größte Unterschied: Carlinkit 2air kann nativ mit Apple CarPlay und Android Auto umgehen. Zuvor gab es unterschiedliche Hardware-Versionen für jede Plattform oder Umsetzungen, die zwar Android Auto vorgaukelten, dieses aber nicht nativ unterstützt und genutzt haben. Die Voraussetzung für den Betrieb des Dongles ist dabei auch gleich geblieben, denn euer System im Fahrzeug muss eines der beiden Plattformen bereits nativ als kabelgebundene Version unterstützen – derartige Dongle dienen lediglich dazu, euer Smartphone kabellos zu verbinden.


Die Box des Carlinkit 5.0 2air kommt optisch etwas schlichter daher, denn glücklicherweise hat der Hersteller das Gehäuse nicht nur auf 76 x 43 x 12,3 Millimeter minimal verkleinert, sondern setzt auch auf eine mattschwarze Oberfläche. Bei früheren Modellen kam noch ein schwarzer und auf Hochglanz polierter Lack zum Einsatz, was nach kurzer Zeit schon grausam ausgesehen hat. An den Stirnseiten findet sich jeweils eine USB-C- und USB-A-Buchse, auf der Oberseite gibt es eine kleine LED, welche den Verbindungsstatus visuell aufzeigt. Aber: Idealerweise sieht man weder LED noch Box, je nachdem, wo der USB-Anschluss ist und ob man die Box beispielsweise im Handschuhfach oder hinter einer Blende versteckt. Im Lieferumfang gibt es noch die notwendigen Kabel mitgeliefert, entweder USB-A-auf-C oder USB-C-auf-C. Beide sind leider nicht sonderlich lang, können aber letztlich naturgemäß durch ein beliebiges Kabel ersetzt werden.

Die erste Einrichtung geht recht easy und leichtgängig vonstatten und erfolgt über Bluetooth. Nachdem ihr die Zündung betätigt habt, dauert es nur ein paar Sekunden bis sich die Box auf dem Display meldet und euch auffordert, euer Smartphone per Bluetooth mit dieser zu verbinden. Der Weg über Bluetooth ist aber nur initial notwendig, denn bei zukünftigen Verbindungen und während der Nutzung setzen beide Plattformen auf WLAN – je nach Smartphone unterstützt das Carlinkit 2air sowohl 2,4 als auch 5 GHz. Bis zu acht Geräte lassen sich mit dem Carlinkit verbinden, wobei immer nur ein Gerät aktiv sein kann. Habt ihr mehrere Geräte mit der Box verbunden, bekommt ihr beim Start eine Übersicht über alle Geräte zur Auswahl angezeigt und könnt entweder ein bestimmtes Gerät auswählen oder abwarten, bis die Box sich automatisch mit einem der anwesenden und bekannten Smartphones verbindet.

Bei automatischer Verbindung benötigte der Vorgang vom Start der Zündung bis zur Anzeige von CarPlay oder Android Auto auf meinem Pioneer etwa 20-25 Sekunden; also schon spürbar schneller als es mit der 2020er-Version der Fall war. Es kommt aber auch auf die Reaktionszeit des Infotainmentsystems an, aber so 20 Sekunden sollte man schon einplanen, sofern der USB-Anschluss nicht schon beim Aufschließen des Autos mit Strom versorgt wird. Ist die Verbindung mit dem Carlinkit-Adapter hergestellt, ließ sich CarPlay (und Android Auto) wie gewohnt nutzen. Reagiert CarPlay mit Kabel ohne wahrnehmbarer Latenz, gibt es bei der kabellosen Nutzung eine minimale Verzögerung – zum Beispiel der Musikwiedergabe. Lag die Verzögerung beim alten Carlinkit-Adapter noch bei 1-2 Sekunden, liegt diese beim neuen Modell bei maximal einer Sekunde. Ansonsten ist mir bei der Nutzung der beiden Systeme oder auch der Navigation keine nennenswerte Verzögerung aufgefallen, insgesamt läuft das Carlinktit 2air recht flüssig.

Eine native App für Carlinkit gibt es nicht, in meinen Augen ist diese aber auch absolut nicht notwendig. Es gibt aber webbasierte Einstellungen für die Box, die aufgerufen werden, indem man die IP-Adresse 192.168.50.2 bei bestehender Verbindung im Browser aufruft. Dort kann man beispielsweise Over-the-Air-Updates für die Firmware suchen und installieren, Einstellungen wie die automatische Verbindung, Sprache und andere Kleinigkeiten umstellen und natürlich auch die verbundenen Geräte verwalten und entrümpeln. Ebenso kann man festlegen, dass nur nach CarPlay- oder nur nach Android-Auto-Smartphones gesucht wird. Im Zweifel sollte man hier aber weniger umstellen als man muss, leider gibt es zu den einzelnen Punkten auch nicht immer eine Erklärung und nicht jede Bezeichnung ist selbsterklärend. Ehrlich gesagt habt ich abgesehen von gelegentlichem Firmware-Updates nie etwas in den Einstellungen des Adapters verändert.

Ich jedenfalls möchte die Carlinkit-Box nicht mehr missen und mit dem aktuellen Carlinktit 2air-Modell wird der Adapter nicht nur spürbar flüssiger, sondern auch universeller, da eben zwei Plattformen nativ unterstützt werden. Natürlich könnte ich immer das Smartphone per Kabel anstecken, aber gerade bei kürzeren Strecken ist mir das viel zu nervig, zumal es bei mir aus Prinzip schon in der Tasche bleibt. Auf längeren Strecken – und da ist es aufgrund des Stromverbrauchs sinnvoll – kann man ja weiterhin auf kabelgebundenes CarPlay und Android Auto setzen, es schließt sich ja nicht aus. Was der Spaß kostet, ist letztlich davon abhängig, über welche Plattform man den Kaufvertrag eingeht. Auf der Herstellerseite werden mit Versand etwa 99 US-Dollar (also etwa 90 Euro) aufgerufen und auf Amazon sind es ebenfalls zwischen 90 und 110 Euro. Am günstigsten kommt man weg, wenn man über den offiziellen Carlinkit-Shop auf AliExpress bestellt, da ist man dann mit 40-50 Euro dabei, muss aber gute 2 Wochen abwarten können.

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