Mimestream für macOS: Mail-Client für Gmail in Version 1.0 veröffentlicht

Marcel Am 22.05.2023 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:25 Minuten

Der Mail-Client Mimestream, der speziell für die Nutzung von Gmail entwickelt wurde, ist ganz frisch in der Version 1.0 veröffentlicht worden und hat damit eine Reihe an Neuerungen und ein Preismodell erhalten.

Mimestream war schon das ein oder andere Mal zu Gast im Blog. Bei Mimestream handelt es sich um einen Mail-Client für macOS, für den unter anderem der ehemalige Apple-Entwickler Neil Jhaveri den Hut auf hat. Allerdings möchte sich dieser nicht in den Reigen an Mail-Anwendungen wie der Mac-eigenen Mail.app, Spark, Airmail, Canary Mail oder Thunderbird einreihen, sondern setzt den Fokus voll und ganz auf Gmail beziehungsweise die Gmail-API. Abrufen und Versenden von Mails plus ein paar weitere Dinge bekommen alle Mail-Clients auch in Verbindung mit Gmail auf die Reihe, aber nicht alle Funktionen lassen sich ohne Zugriff auf die API abbilden. Dazu gehören zum Beispiel die Posteingangskategorien, Suchoperationen, synchronisierte Signaturen oder auch Label. Mimestream wiederum setzt voll und ganz auf die Google-Schnittstelle und bietet fast alle Gmail-Funktionen, die Nutzer aus dem Browser kennen, in einer nativen Mac-App an.

Seit der ersten Vorstellung der ersten öffentlichen Beta-Version im Jahr 2020 hat sich bei Mimestream allerhand getan, das Entwicklerteam hat regelmäßig neue Funktionen implementiert und sich dabei sogar getraut, außerhalb der Gmail-API zu arbeiten: Die Snooze-Funktion wollte man ursprünglich nicht integrieren, da die Gmail-API schlichtweg keine offizielle Unterstützung dafür anbietet. Da dies aber häufig nachgefragt wurde, hat man dies als experimentelles Feature eingebaut – funktioniert aber eben nur lokal innerhalb der Anwendung. Nun haben Neil und Co. einen weiteren Meilenstein zu verkünden, denn die finale Version 1.0 von Mimestream ist frisch an den Start gegangen. Und natürlich hat man nicht nur die Versionsnummer angehoben, sondern gleichzeitig auch eine Reihe an Neuerungen in die Anwendung einfließen lassen.

Das Hinzufügen mehrerer Gmail-Konten in Mimestream ist schon seit geraumer Zeit möglich, die Version 1.0 ergänzt diese Multikonten-Funktionalität aber um weitere Features. So ist es ab sofort möglich, berufliche und private Konten nicht nur in einem einheitlichen Posteingang zusammen zu nutzen, sondern über Profile klar voneinander zu trennen. Diese lassen sich frei benennen, mit einem Icon versehen und einer Akzentfarbe zuordnen. Ebenso können für jedes Profil eigene Benachrichtigungszeitpläne erstellt werden, sodass man beispielsweise während der Arbeitszeit keine Benachrichtigungen über private Mails erhält und anders herum. Und da Mimestream seit der ersten Beta einen großen Wert auf ein möglichst natives Mac-Feeling legt, hat man mit der Version 1.0 auch die mit macOS 13 eingefügten Fokusfilter implementiert.

Darüber hinaus hat man auch die Integration in das Gmail-Funktionsset vertieft und beispielsweise die Erstellung und Verwaltung von Filter direkt in Mimestream ermöglicht, die natürlich mit Google Mail synchronisiert werden. Auch die automatischen Urlaubs- beziehungsweise Abwesenheitsmitteilungen von Gmail werden mit der Version 1.0 unterstützt und Nachrichten lassen sich direkt im Erstellungsfenster beschriften und markieren, zum Beispiel um eine Mail einem Projekt zuzuordnen oder mit einem Stern zu versehen. Um Absender von Mails besser zuordnen zu können, hat man für Gmail-Nutzer, die kein öffentliches Profilfoto haben, die von Google zugewiesene Monogrammfarbe integriert.

Weitere Neuerungen und Verbesserungen, die mit der finalen Version eingeflossen sind: Mail-Vorlagen können mit vordefinierten oder vollständig benutzerdefinierten Variablen versehen werden, zum Beispiel den Namen des Empfängers oder Aufforderungen zur Eingabe von Werten wie beispielsweise Mengen. Auch eine kleine Menüleisten-App hat man implementiert, diese zeigt eure ungelesenen Nachrichten in einem kleinen Overlay an und ermöglicht natürlich auch den Sprung direkt in eine der Nachrichten. Das Menübar-Icon kann in der Registerkarte „Allgemein“ in den Einstellungen von Mimestream aktiviert werden. Weiterführend unterstützt die App jetzt das Konzept einer „Antwort-Auswahl“, die es euch ermöglicht, einfach auf eine Nachricht zu klicken, um auf diese zu antworten – was gerade bei langen Mail-Threads und solchen mit vielen Teilnehmern praktisch sein kann. Zu guter Letzt kann Mimestream jetzt winmail.dat-Anhänge dekodieren und anzeigen.

Wie man sieht hat das Entwickler-Team einige Neuerungen einfließen lassen und natürlich hat man bereits weitere Features in der Pipeline – unter anderem ist ja noch eine allgemeine IMAP-Unterstützung vorgesehen. Aber: Ich behaupte mal, dass die Zahl an Nutzern, die die folgenden Neuerungen zu Gesicht bekommen werden, nun schwinden wird. Denn nach einer 14-tägigen Testphase erfordert Mimestream ab sofort ein Abonnement, dazu ruft man 4,99 US-Dollar im Monat bzw. 49,99 US-Dollar im Jahr auf. Zum Start gibt es 40% auf das erste Jahr, vormalige Beta-Nutzer erhalten mit dem Code BETAUSER 50 Prozent aufs erste Jahr. Die Gründe für die Entscheidung zu einem Abonnement hat das Team auf dieser Seite zusammengefasst. Hauptkern der Aussage ist natürlich, dass nur konstante Einnahmen eine zuverlässige Weiterentwicklung und Support gewährleisten, was nachvollziehbar ist. Es ist aber eine Frage der Preisstellung, die ich in diesem Fall als zu hoch betrachte. Da werden wohl einige „Ja, ist ganz nett“-Nutzer wieder abspringen und Gmail entweder über die gängigen Mail-Clients nutzen oder zurück in den Browser wechseln.

Mimestream für macOS herunterladen

Quelle Mimestream I, II

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