Spark 3.0: Readdle spendiert seinem Mail-Client neue Funktionen und Windows-App

Marcel Am 04.10.2022 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:27 Minuten


Der Mail-Client Spark aus dem Hause Readdle war schon häufiger hier im Blog und seit dem Erstling Anno 2015 hat sich so einiges getan. Mit einer intelligenten Inbox und Suchfunktion, der Wiedervorlage und Follow-Up-Erinnerungen von Mails, dem zeitversetzten Senden und einiges hat sich Spark in den letzten Jahren einen sehr komfortablen Funktionsumfang aufgebaut. Darüber hinaus bietet die Mail-App auch seit der Version 2 einen ganzen Haufen an Collaborations-Werkzeugen, beispielsweise private Unterhaltungen über Mails, gemeinsames Erstellen von Mails, geteilte Entwürfe und etliches mehr. War Spark zunächst nur für macOS und iOS zu haben, folgte einige Zeit später auch eine App für Android, lediglich Windows-Nutzer schauten noch in die Röhre – wobei Letztgenannte eine ausreichende Zahl an Alternativen an der Hand haben. Dennoch suchte man 2018 nach Windows-Entwicklern und nach rund vier Jahren ist nun auch die Windows-App aufgeschlagen, zusammen mit der Version 3.0 von Spark, die einige Neuerungen mitbringt.

Readdle selbst bezeichnet Spark 3.0 als neue Philosophie, die Nutzern dabei helfen soll, sich besser zu konzentrieren, Prioritäten zu setzen und sich so besser zu organisieren. Im Kern hat man während der Entwicklung vier Grundprinzipien der intentionalen Produktivität in den Fokus gerückt: Intentionalität, Fokus, Leistung und Lernen. Sprich weniger intuitive Entscheidungen darüber, was als nächstes zu tun ist, sondern eine zielgerichtetere Wahl, die die zur Verfügung stehende Zeit und Aufmerksamkeit berücksichtigt und sowohl kleine, als auch große Aufgaben als Leistungspunkt berücksichtigt. Klingt alles sehr hochtrabend, weniger PR-tauglich formuliert möchte Spark euch dabei helfen, mit neuen Werkzeugen unerwünschte Ablenkungen zu vermeiden, sodass sich Nutzer besser auf die Arbeit konzentrieren können. Letztlich wird aber kaum jemand eine 180-Grad-Wendung vollziehen, vielmehr müssen sich neue Funktionen in den bestehenden Workflow integrieren.

Eines vorweg: Bislang war Spark für Privat- beziehungsweise Einzelnutzer komplett kostenlos. Mit der Version 3.0 ändert sich das nun: Der bisherige Funktionsumfang bleibt wie gewohnt kostenfrei, sprich wer bisher Spark genutzt hat, der muss auf keine Features verzichten – und bekommt noch ein paar der unten genannten Neuerungen frei Haus auf den Tisch. Das mit dem aktuellen Relaease neu eingeführte Spark Premium beginnt bei 5,83 € pro Monat oder aber 69,99 € pro Jahr, wobei bestehende Nutzer einen „lebenslangen“ Rabatt in Höhe von 30 Prozent auf das Jahresabonnement erhalten und „nur“ $41,99 Euro zahlen. Spark für Teams wiederum wird einiges teuerer und schlägt fortan mit 6,99 € (monatlich) bzw. 83,88 € (jährlich) pro Nutzer zu Buche, bisher waren es 76,68 € bei jährlicher Zahlung. Hierbei muss man berücksichtigen: Privatnutzer werden mit der kostenlosen Version ohne große Probleme weiterhin zurechtkommen, die neu eingeführten Premium-Features zielen auf Nutzer mit hohem Mailaufkommen ab, wie sie vornehmlich in der beruflichen Nutzung vorkommen dürfte.

Zu den Neuerungen, die für Free-Nutzer verfügbar sein werden, zählt unter anderem der neue intelligente Posteingang. Dieser zeigt E-Mails von echten Personen nun ganz oben an, während Newsletter und Benachrichtigungen darunter gruppiert sind. Wichtige Absender lassen sich als priorisiert markieren, womit Mails von jenen Kontakten oben im Posteingang verbleiben und zur schnellen Identifizierung hervorgehoben werden. Darüber hinaus behandelt Spark E-Mails nun wie Aufgaben, sprich sie können als erledigt markiert und damit aus dem Posteingang entfernt werden. Kein neuer Ansatz und eigentlich auch nur eine umbenannte Archiv-Funktion. Die altbekannte Wiedervorlage ist weiterhin an Bord, mit Beiseite legen gibt es neu eine sehr ähnliche Funktion, die Mails für die spätere Bearbeitung aus dem Auge schafft. Ebenfalls kostenlos bringt die neue Version auch eine neue Spotlight-ähnliche Kommandozentrale mit. Diese lässt sich via CMD+K bzw. STRG+K aufrufen und bietet Schnellzugriffe zu nahezu allen Aktionen, die Spark zu bieten hat – tatsächlich eine ganz nette Sache, wenn man sich die üblichen Kurzbefehle nicht merken kann (ich!).

Premium-Nutzer bekommen noch ein Mehr an Umfang, wobei diese wie erwähnt auf Nutzer abzielen, die ein sehr hohes Mailaufkommen besitzen. Hierzu gehört ein Startbildschirm, der einen groben Überblick über anstehende Aufgaben und wichtige Mails gibt und das Verfassen und die Bearbeitung von wichtigen Mails ermöglicht, ohne den Posteingang direkt öffnen zu müssen. Der Gatekeeper ermöglicht die Überprüfung und Blockierung von Absendern und wer viele Mails von einem bestimmten Absender erhält, der kann Mails nach Absender gruppieren und mit einem Klick als erledigt ablegen. Nett, weil kennt jeder: ausufernder Mail-Unterhaltungen, in denen man im (B)CC ist, kann man unauffällig stumm schalten. In Outlook-Deutsch: Filter drauf und weg damit. Zu guter Letzt können über Spark 3 auch Anhänge mit mehr als 25 MB verschickt werden, wobei die Spark-Server als Cloud herhalten und der Empfänger lediglich einen Link erhält.

Optisch hat man Spark komplett umgestaltet, ohne aber das Rad neu zu erfinden. Die Oberfläche wirkt deutlich minimalistischer und kommt ohne die gewohnt zweispaltige Aufteilung daher was sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Erinnert an die Gmail-Oberfläche im Web und das vor einigen Jahren schon eingestellte Mailbox. Dennoch gibt es ein paar Funktionen, die den Desktop-Apps der Version 3 fehlen: Darunter ein Dark Mode, das Anpinnen der Seitenleiste, Mail-Vorlagen, Gmail-Label, Schnellantworten und mehr. Eine Übersicht findet ihr an dieser Stelle – gleichwohl mit der Ankündigung, dass diese noch ihren Weg in Spark 3 finden sollen, was mit Release meiner Meinung nach schöner gelöst gewesen wäre. Und eine Ergänzung zum Thema „Free-Nutzer“: Der Zusatz „Sent with Spark“ unter einer jeder neu verfassten Mail kann nicht mehr deaktiviert, sondern muss für jede Mail gesondert weggeklickt werden – wird schnell nervig. Ansonsten kann ich aber sagen, dass mir durchaus gefällt, was ich in der Beta so gesehen habe.

Die Updates für die mobilen Anwendungen stehen ab sofort im App Store für iOS beziehungsweise für Android im Play Store und der Huawei AppGallery zum Download bereit, wobei die bestehenden Apps aktualisiert werden. Die Desktop-Apps für Mac und Windows gibt es erst einmal nur als neuen Download über die Entwickler-Webseite; ein Release im Mac App Store und Microsoft Store soll später in diesem Jahr folgen. Positives für Mac-Nutzer von Spark 2, die aus bestimmten Gründen nicht auf die Version 3 mitgehen möchten: Spark 2 steht weiterhin im Mac App Store zum Download bereit und soll laut dem Entwickler-Team auch weiterhin unterstützt werden. Neuerungen sollte man aber wohl nicht mehr erwarten, vielmehr wird man die App wohl nur noch am Laufen halten und mit Kleinstupdates versehen, um wechselunwillige Kunden mit Team-Accounts nicht zu verprellen.

Spark 3 für macOS und Windows

Spark Email – Mail für Gmail
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Spark – E-Mail-App von Readdle
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Quelle Readdle

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1 Kommentare vorhanden

Readdle Produkte sind halt für alle, die zumindest auch nur ein wenig auf den Datenschutz achten, unbedingt zu vermeiden.

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