Readdle: Mail-Client Spark für Android veröffentlicht

Marcel Am 02.04.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:29 Minuten

Spark dürfte einigen Lesern inzwischen ein Begriff sein, denn die Mail-App für iOS und macOS aus dem Hause Readdle gehört zu meinen persönlichen „must haves“ und ist in regelmäßigen Abständen zu Gast im Blog. Spark kann nicht nur bei der hübschen und in ihrer Breite stark anpassbaren Bedienung punkten, sondern bringt auch funktionell einiges mit und dass sowohl für Einzelnutzer, als auch für Teams. Eine kleine Auswahl: IMAP-Konten, Wischgesten, intelligente Benachrichtigungen, Wiedervorlage, Schnellantworten, verschiedene Signaturen, Kalender-Integration, Mail-Vorlagen mit Platzhaltern, Follow-Up-Erinnerungen und geplanter Mail-Versand. Für Teams gibt es diverse Kollaborations-Tools, u.a. gemeinsame Posteingänge, private Kommentare zu Mails oder auch das Delegieren von Mails. Dinge, die sich für mich als passendste Alternative herausgestellt hat – aber jeder geht ja anders mit Mails um.

Nun hat Readdle schon vor einigen Monaten eine Spark-Portierung für Android angekündigt,  die man ab sofort offiziell im Play Store vorfindet. Seitens Readdle macht man keinen Hehl daraus, dass man den Zeitpunkt ganz gezielt gewählt hat: Zum 1. April hat Google  Inbox den Strom abgestellt und Readdle möchte jenen enttäuschten Nutzern eine Alternative liefern. Hier sei vorab gesagt: Für verliebte Inbox-Nutzer stellt auch Spark keine 100%ige Alternative dar. Aber vor allem bei den Bundles, die ja häufig erwähnt werden, bringt Spark mit der Smart Inbox eine Alternative mit. Diese bietet eine gemeinsame Inbox für all eure Konten und sortiert E-Mails automatisch als persönlich, Newsletter oder Benachrichtigung ein und priorisiert Mails von echten Menschen. So poppen nur jene Mails auf eurem Lockscreen auf, die wirklich relevant sind – wobei Spark mit der Zeit auch dazu lernt.

Dazu gibt es noch etliche Features, die Liste an nützlichen Funktionen ist lang. Mittels Wischgesten könnt ihr Mails aus eurem Posteingang abarbeiten, wobei euch vier Gesten zur Verfügung stehen, die ihr frei mit Aktionen belegen könnt. Später zu bearbeitende Mails lassen sich auf Wiedervorlage setzen, ihr könnt Mails oben in eurem Posteingang anpinnen und die Suche ermöglicht dank vieler Suchparameter das Auffinden auch von bestimmten Dateianhängen. Beim Verfassen von Mails könnt ihr diese sachte Formatieren, das Anhängen unterschiedlicher Signaturen ist mit einem Wisch möglich und auch der Versand zu einem festgelegten Zeitpunkt inklusive Nachverfolgung ist integriert. Und weil man Mails heutzutage nicht mehr nur in einem Mail-Client bearbeitet, lassen sich auch diverse Dienste verknüpfen, um Anhänge so zum Beispiel schnell in die Dropbox schieben oder Mails zu Evernote hinzufügen lassen.

Spark for Teams ist ebenfalls bereits an Board, mit diesem lassen sich E-Mails in einem privaten Messenger diskutieren und Rücksprache einholen. Ebenso könnt ihr mit euren Teamkollegen gemeinsam und in Echtzeit Mails verfassen und E-Mails und Konversationen mittels Link teilen. Für Einzelnutzer ist Spark grundsätzlich kostenlos, bei den Team-Features kommt es darauf an, wie viele Teammitglieder ihr einbinden wollt. Kostenlos gibt es bis eine Dateiablage mit bis zu 5 GB für alle Mitglieder, Entwürfe für maximal 2 Bearbeiter und es gibt keine Team-Rollen. Wer mehr Speicherplatz für geteilte Anhänge benötigt beziehungsweise ein größeres Team vorweisen kann, dem berechnet Readdle 6,39 USD pro Nutzer und Monat bei jährlicher Abrechnung. Anders gesagt: Man hat mit Spark for Teams inzwischen ein Finanzierungsmodell auf die Beine gestellt und muss sein Geld nicht mit Nutzer-Daten verdienen.

Die Android-Version entspricht optisch jener der iOS-Version, ein paar Anpassungen an die Android-Oberfläche gibt es aber dennoch. Große Änderungen hätte man meiner Meinung nach aber auch nicht vornehmen müssen, denn die Oberfläche von Spark fürs Auge ansprechend gestaltet und lässt sich recht intuitiv bedienen. Stabil ist sie natürlich ebenfalls, hier gibt sich Readdle mit ihrer ersten App außerhalb des Apple-Kosmos keine Blöße. Leider merkt man Spark für Android dann doch etwas an, dass man den Zeitplan nach der Ankündigung der Inbox-Schließung enger schnüren musste. So fehlen ein paar Features, die iOS-Nutzer bereits kennen gelernt haben. Dies betrifft eine Kalender-Integration, den Schnellantworten und intelligenten Ordnern, die Mail-Vorlagen und Teams müssen derzeit noch auf das Zuweisen von Mails verzichten. Diese Features möchte man aber in naher Zukunft nachliefern.

Weil es sicherlich jemand in den Raum rufen wird: Ja, auch Spark verwaltet ihre Mails auf deren Servern, hierzu setzt man auf verschlüsselte (OAuth-)Token. Ist nicht nur bei Spark der Fall, sondern bei jeder Mail-App, die Push-Benachrichtigungen oder Features wie Wiederlage, geplanter Versand und Co. bieten. Wem das zu kritisch ist, der kann die entsprechenden Features deaktivieren, nur ist dann nicht mehr so komfortabel. ;-) Insgesamt ein Mail-Client, den sich auch ehemalige Inbox-Nutzer einmal anschauen könnten. Darüber hinaus könnte Readdle mit der Android-Version nun auch jene Nutzer abholen, die mit verschiedenen Systemen unterwegs sind – bislang scheiterte der Spark-Workflow oft daran, dass man diesen unter Android nicht besaß. Mit einer Windows-Version könnte man diese Lücken komplett schließen, bislang wurde diese aber nur mal kurz angedeutet, einen Starttermin oder Entwicklungsstand gibt es indes noch nicht.

Spark Email – Mail für Gmail
Spark Email – Mail für Gmail
Entwickler: Spark Mail App
Preis: Kostenlos

Quelle Readdle

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