Phomemo D30: Kleiner, mobiler Bluetooth-Labeldrucker kurz angeschaut

Marcel Am 08.05.2022 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:15 Minuten

Ich oute mich mal als Ordnungs-Monk: Vor allem Kleinteile wie Schrauben, Heat Inserts, diverse Elektronikkomponenten und dergleichen sind sorgsam in Kleinteilelagern einsortiert – und dann gibt es noch andere Behältnisse, Schuladen und Co. Um die gewünschten Dinge schnell wiederzufinden, muss natürlich jedes Fach entsprechend beschriftet sein. Anfangs noch per Blanko-Etiketten mit Handschrift, aber auch das fällt meinem Ordnungsinn schon negativ ins Auge. Die Lösung: ein Etikettendrucker. Die gibt es in Hülle und Fülle, sowohl als analoges Prägegerät, als auch digital in Form eines Mini-Druckers. Namen wie DYMO oder Brother sind hier dick im Geschäfts, abseits dieser Drucker gibt es aber noch den ein oder anderen Hersteller. Phomemo ist ein solcher Hersteller aus Fernost, der ein ganzes Portfolio an handlichen Bluetooth-Etikettendrucker besitzt. Meine Entscheidung fiel auf den Phomemo D30, den ihr mir in den letzten Tagen genauer angeschaut habe.

Bei dem D30 handelt es sich um einen Thermo-Etikettendrucker, was den Vorteil hat, dass eben keine Tintenpatronen zum Einsatz kommen und die Drucke somit in der Regel wasserfest sind. Nachteil ist natürlich, dass entsprechende Etiketten zum Einsatz kommen müssen und die Schrift unter UV-Strahlung wie Sonnenlicht mit der Zeit nach und nach verblassen können – wobei ich letzteres über die kurze Zeit noch nicht beobachten konnte. Die Etiketten gibt es in einer Vielzahl an Farben: von schlichtem und klassischem weiß und transparent, über Gold- und Silberglitter bis hin zu verschiedenen Pastelltönen und bunten Motiven für Obstkonserven, Geburtstagen und ähnlichem. Die Abmessungen variieren leicht, gängige Formate sind 12 x 30 mm oder 14 x 30mm – aber auch dazwischen sind noch Formate enthalten und runde Etiketten finden sich ebenfalls. Je Rolle sind es rund 160 Etiketten, macht je Dreierpaket 480 Stück für etwa 16 Euro.

Der Drucker ist mit 13,2 x 7,6 x 2,9 cm recht kompakt und mit 160 Gramm sehr leichtgewichtig. Das geringe Gewicht führt in Kombination mit dem Kunststoffgehäuse leider zu einem etwas weniger wertigen Eindruck, obwohl die Verarbeitung tatsächlich sehr gut ist: Das Gehäuse lässt sich an keiner Stelle eindrücken, es knarzt nichts und die Spaltmaße sind passend. Gut, dass das Gehäuse in matten Farben gehalten ist, alles andere wäre eine Party für Fingerabdrücke. Lediglich eine kleine kreisförmige Fläche hat man mit Hochglanz überzogen – wirkt wie ein kleines Display, ist aber keines. Ebenfalls an der Vorderseite gibt es eine kleine Status-LED, einen Button und an der Unterseite findet sich noch ein MicroUSB-Stecker zum Laden des integrierten Akkus mit 1.240 mAh. Kleiner Wermutstropfen, dass hier kein USB-C verbaut ist. Die Etikettenrollen selbst lassen sich flott einlegen: Die Klappe öffnen, alte Rolle rausnehmen (und irgendwie fixieren), die neue Rolle einsetzen und mit minimalem Überstand durch die Führung legen – fertig.

Der Drucker arbeitet per Bluetooth, entsprechend wird ein Gerät mit iOS oder Android zur Nutzung vorausgesetzt. Die entsprechende App namens Print Master steht kostenlos im App Store und im Play Store zum Download bereit. Qualität der App: Solide-funktional. Der eingeschaltete Drucker wurde binnen weniger Sekunden von der App gefunden und verbunden, anschließend müsst ihr nur noch die eingelegte Etikettenart auswählen und dann könnt ihr euch schon an die Gestaltung eurer Label machen. Hierzu stehen euch zwei Modi zur Verfügung: Eine Art Schnelldruck und einen Designmodus. In erst genanntem könnt ihr lediglich Text eingeben, wobei ihr drei verschiedene Raster für Texte (Einzeilig, zweizeilig und nebeneinander) zur Auswahl stehen habt, darüber hinaus könnt ihr auch rudimentäre Schrifteigenschaften festlegen oder simple ASCII-Icons euren Etiketten hinzufügen. Ebenso gibt es Buttons, um Datum oder Uhrzeit flott einzufügen.

‎Print Master
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Print master
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Im Design- oder Erstellungsmodus habt ihr schon mehr Möglichkeiten und könnt die freie Etikettenfläche nahezu beliebig anpassen. Auch hier habt ihr natürlich Textfelder, könnt diese aber mit weiteren Symbolen, mehr oder weniger verspielten Rahmen, Linien und anderen Formen versehen. Darüber hinaus könnt ihr QR-Codes oder Barcodes einfügen, die sich sogar trotz kleinem Etikett ohne Probleme mit der Smartphone-Kamera scannen lassen. Außerdem könnt ihr Bilder importieren (wobei diese natürlich nur Schwarz gedruckt werden), Tabellen erstellen oder auch Tabellen aus einer Excel-Datei importieren. Ist natürlich die Frage, ob das Sinn ergibt, aber Phomemo hat auch Drucker mit größeren Druckformaten im Portfolio, dann sieht das natürlich schon anders aus. Die zu eurem Entwurf hinzugefügten Elemente könnt ihr dann frei verschieben, drehen, in der Größe ändern und derlei Dinge.

Interessant ist, dass die App sich tatsächlich jeden vorangegangenen Druck merkt, was das nachträgliche Drucken eines Etikettes erleichtert – wobei ihr bestimmte Entwürfe natürlich auch abspeichern könnt. Insgesamt hat die App zwar hier und da ein paar Kinderkrankheiten (in App-Jahren gemessen eher schon Erwachsen), wenn man die Kniffe aber einmal raus hat, kann man schon mit ihr arbeiten. Da ist die notdürftige deutschsprachige Übersetzung deutlich nerviger, aber auch das kennt man von eigentlich chinesischen Anwendungen. Positiv wiederum ist, dass die App zwar zu Beginn die Erstellung eines Accounts anbietet, man sie aber ohne sichtbare Einschränkungen auch ohne Nutzerkonto verwenden kan. Ja, die App könnt stellenweise ein paar Optimierungen erfahren, insgesamt hat sie mich aber positiv überrascht, auch wenn meine Erwartungen eher niedrig waren.

Der Druck selbst ist dann, auch aufgrund der geringen Größe, sehr zügig. Das Druckbild ist ausreichend scharf, was insbesondere bei QR- und Barcodes natürlich wichtig ist. Zumindest die von mir genutzten weißen und transparenten Etiketten haben eine gute Klebekraft und sind nach den Wochen noch nicht abgefallen. ;-) Laut Hersteller sind alle Arten von Etiketten wasserfest, ölbeständig und kratzfest und können ohne Rückstände entfernt werden. Dinge, die ich so bestätigen kann. Insgesamt macht der kleine Phomemo D30 also einen sehr guten Eindruck und preislich kann man für 35-50 Euro (das Preisgefüge ist auf Amazon sehr volatil) ebenso wenig meckern. Kommt aber auch immer auf den gedachten Zweck an: In meinem Falle sind das kleine Etiketten für Sortierkästen, Gläser und Co. Wer etwas größeres benötigt, der muss sich nach Alternativen umschauen, wie den Phomemo M200 oder auch Phomemo M110.

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