Teufel Rockster XS im Test: Bluetooth-Lautsprecher mit überzeugendem Sound und starker Verarbeitung

Marcel Am 02.03.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 7:19 Minuten
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Mit dem Rockster hat der Berliner Sound-Spezialist Teufel im letzten Jahr einen ziemlich deftigen Lautsprecher vorgestellt, der zwar irgendwie noch als mobiler Lautsprecher vermarktet wurde (immerhin lässt er sich ohne Stromanschluss mit einer Autobatterie nutzen), mit seinen 32 Kilogramm und den rund 1.000 Euro ist er dann aber doch eher etwas für stationäre Teufel-Fans – auch wenn der Teufel Thundertruck schon sehr mobil ist. Sind wir mal ehrlich: auch optisch ein geiles Teil, dennoch wohl eher etwas aus der Kategorie „Prestige“, oder nicht?

Anders hingegen sieht es mit dem kleineren, handlichen Modell aus – dem Teufel Rockster XS, quasi eine kleine, mobile Variante des 115-Dezibel-Monsters. Mobile Lautsprecher gibt es natürlich zur Genüge, vom billigen 20 Euro Dröhner vom ALDI bis hin zu hochpreisigen Varianten wie eben dieser Rockster XS – denn wie von Teufel gewohnt, ist dieser mit rund 180 Euro eher nicht zu den günstigen Lautsprechern. Ob der Preis aber durch die sonst gewohnte Teufel-Qualität gerechtfertigt ist? We will see.

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Angefasst und angeschaut

Was das grundsätzliche Design des Rockster XS angeht, so ist dieses weitestgehend dem des großen Bruders nachempfunden. Im Gegensatz zu vielen anderen Bluetooth-Lautsprecher, die entweder als Kubus oder in Form einer Pille auf den Markt kommen, bringt der Rockster XS eine sehr markante Trapez-ähnliche Form mit sich. Das Gehäuse besteht aus mattiertem Aluminium, was das etwa 17,8 x 8,6 x 6,9 Zentimeter großes Gehäuse nicht nur sehr hochwertig in der Hand macht, sondern auch ordentlich Gewicht mit sich bringt: 720 Gramm bringt der Rockster XS auf die Waage, deutlich mehr als vergleichbare mobile Lautsprecher. Auf Vorher und Rückseite befindet sich jeweils eine Lautsprecherabdeckung, auf denen das Teufel-Logo und jener Schriftzug prangt. Die Verarbeitung? Auch abseits der Materialwahl absolut spitze – Spaltmaße, wackelnde oder nicht Druckfeste Elemente sucht man vergeblich, es könnte schlicht nicht besser sein.

Ober- und Unterseite des Rockster XS ist jeweils in Silikon-Bumper angebracht, die leicht überstehen und diesen bei vor leichten Stürzen schützen sollen. Einziger kleiner Kritikpunkt: Silikon ist bekannt dafür, schnell und viel Schmutz und Staub annehmen zu können – sieht nicht schön aus, lässt sich aber mit einem feuchten Lappen mit einem Wisch wieder beseitigen. Auf der Oberseite gibt es die gängigen Buttons zur Steuerung der Musikwiedergabe, die einen sehr guten und angenehmen Druckpunkt haben. An der Unterseite findet sich der Power-Button des Lautsprechers und hinter einer Abdeckung liegen dann auch Anschlüsse für USB und einem optionalen Klinkenstecker. Kleine Besonderheit: während der MicroUSB-Stecker zum Laden des Lautsprechers selbst dient, lässt sich über den USB-A auch das Smartphone mit Strom versorgen.

Übrigens lässt sich der Lautsprecher nicht nur senkrecht stehend nutzen, sondern kann auch waagerecht liegend betrieben werden. Letzteres gefällt mir persönlich besser, ist aber natürlich Geschmacksache. Mir persönlich gefällt das Design und die Teufel-typische Kombination aus schwarzer Grundfarbe mit roten Akzenten sehr gut, auch wenn sich der Lautsprecher natürlich nicht wie andere 20, 30 Euro Lautsprecher in der Hosen- oder Jackentasche verstauen lässt. Aber diesen Punkt spielt der Rockster XS durch die Musikqualität locker wieder ein, aber dazu im folgenden mehr. Bemerkung am Rande: Der Lautsprecher ist zwar gegen Spritzwasser geschützt, allerdings nicht komplett wasserdicht. Kurzer Regeneinfall oder Wasserspritzer am Pool oder am See verkraften er also, direkt mit ins Wasser nehmen sollte man ihn aber nicht.

Angeschaltet und angehört

Über den Power-Button lässt sich der Lautsprecher – wie man sicherlich nur schwer erraten kann – einschalten. Gekoppelt wird der Rockster XS über Bluetooth, was schnell getan ist. Bluetooth am Handy einschalten, mit dem Rockster XS verbinden, fertig. Wer ein Android-Smartphone besitzt, der kann das Gerät auch einfach an die schmale Seite des Lautsprechers halten, denn dank NFC lässt sich dieser auch fast automatisch mit dem Smartphone koppeln – natürlich nur, sofern euer Androide eine NFC-Schnittstelle mit sich bringt. Einmal vorab: Der Lautsprecher besitzt einen integrierten Akku mit 4.400 mAh, was laut Teufel eine Wiedergabedauer von 14 Stunden bringen soll. Ist natürlich immer von einigen Faktoren wie zum Beispiel der Lautstärke abhängig, eine zweistellige Zahl von Stunden sind aber locker drin.

Ein Lautsprecher kann noch so fein aussehen, aber wenn der Sound Kacke ist, ist der ganze Lautsprecher Kacke. Nun verziert ein dickes Teufel-Logo den Rockster XS. Heißt also gleich auch eine bessere Qualität? Kurz und schmerzlos: Ja. Ich könnte hier nun von dem technischen Innenleben quatschen, dass der Rockster XS zum Beispiel auf dem Zwei-Wege-Prinzip setzt und zwei 46-mm-Breitbandlautsprecher besitzt, die von einem Class-D-Verstärker angesteuert werden – oder auch von dem 100-mm-Tieftöner auf der Rückseite. Aber ganz ehrlich? Habe ich absolut null Ahnung von. Ehrlich gesagt gibt es bei mir bei Soundsystemen und Mini-Anlagen eine Preisgrenze (irgendwo so bei 250-300 Euro), bei der ich keinen wirklichen Unterschied mehr wahrnehme. Gehör und so.

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Dennoch: Verglichen mit anderen mobilen Lautsprechern, die natürlich auch deutlich kompakter sind, ist der Rockster XS eine wahre Wucht, die Qualität macht ordentlich Laune. Wirkt der Bass viele kleinerer Lautsprecher immer ein wenig blechern und dumpf, so ist er beim Rockster XS sehr lebendig, ohne aber zu dominant zu sein. Der Klang ist schön satt und kraftvoll, sei es nun bei guter handgemachtem Rock und seiner Ableger oder eher elektronische Tanzmusik. Ich war ehrlich gesagt mehr als positiv überrascht, was für ein Volumen der kleine Mann mit sich bringt. Was auch gelungen ist: Dreht man die Lautstärke hoch, kann er für seine Größe ordentlich Wumms geben, ohne dabei zu verzerren oder blechern zu wirken – gerade das ist ja nicht selten ein Problem bei seinem kleineren Kollegen.

Der Rockster XS profitiert natürlich von den Randseiten aus Silikon, denn egal wie man den Lautsprecher nun auch positionieren mag (Klangunterschiede sind meiner Meinung nach minimal und Geschmacksache), so dienen die Bumper dazu, den Lautsprecher zu entkoppeln, wodurch Bass-Vibration nicht oder nur sehr minimal auf die Oberfläche (wie zum Beispiel der Tischplatte) treffen – für einen Sound nicht unwichtig, man erinnere sich nur mal an die ganzen aufgemotzten Autos, bei denen das Klappern der Nummernschilder deutlicher zu vernehmen ist, als der eigentliche Sound. Was mir aufgefallen ist: Dreht man die Lautstärke ordentlich auf und hat gerade recht basslastige Musik am Laufen, kann es vorkommen, dass sich der Lautsprecher in der waagerechten Position sich ein paar Millimeter bewegt – der Bass hat also ordentlich Kraft – ohne aber dabei für die Ohren unangenehm zu wirken.

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Bereits mit der normalen Lautstärke lässt sich ohne Probleme ein kleiner bis mittelgroßer Raum beschallen, am See oder im Garten dürfte es ebenfalls keine Probleme geben – dafür müsste man den Lautsprecher meiner Meinung nach nicht einmal vollstens aufdrehen. Wer es dennoch noch ein wenig lauter mag, der kann auch den Outdoor-Modus aktivieren: drückt ihr einmal auf den mittig platzierten Button an der Oberseite des Rockster XS werden fortan die Höhen und Mitten ein wenig angehoben, was zwar einerseits für eine gefühlt deutlich höhere Maximallautstärke sorgt, andererseits aber auch den Bass etwas vermissen lässt. Dennoch: Klangtechnisch eine ganz große Nummer von Teufel. Ich habe zwar in dieser Preisklasse keine direkten Vergleiche, wirklich besser kann man den Sound, zumindest bei dieser Gehäusegroße, aber kaum noch machen.

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Stereo-Connect und Party-Modus

Zwei Dinge noch zum Rockster XS, denn Teufel hat seinem kleinen Lautsprecher zwei kleinere Features spendiert, von denen mindestens ein sicherlich sehr geil sein kann: Stereo-Connect. Mit dieser Funktion lassen sich zwei Rockster XS miteinander koppeln, womit man eine echte Stereo-Wiedergabe erzeugen kann. Konnte ich mangels zweitem Lautsprecher zwar nicht ausprobieren, aufgrund der Soundqualität eines Einzelnen dürften zwei Boxen im Stereo-Betrieb allerdings ordentlich fetzen – sowohl was den Klang, auch die Lautstärke angeht. Koppeln soll recht simpel sein: Beide Lautsprecher einschalten und an beiden drei Sekunden lang die Bluetooth- und Play/Pause-Taste gedrückt halten, schon sollten sich die beiden Lautsprecher miteinander verbinden.

Ebenfalls praktisch könnte der Party-Modus sein: So lässt sich der Rockster XS nicht nur mit einem Gerät, sondern mit zwei verschiedenen Geräten via Bluetooth koppeln. Kann eine praktische Sache sein, denn während die eine Person über ihr Smartphone Musik wiedergibt, kann Person Nummer Zwei schonmal das nächste Lied aus ihrem Musikordner auswählen und dieses anschließend abspielen. Was hierbei nur zu Beachten wäre: Startet die Wiedergabe auf einem der beiden Geräte, wird die bisher laufende Wiedergabe des anderen Geräts sofort gestoppt.

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Fazit und tl;dr

Der Rockster XS glänzt durch eine sehr markante Form und noch mehr mit einer hochwertigen Material-Auswahl und Verarbeitung – selbst mit bösem Auge lässt sich nichts negatives finden. Aber auch beim Sound kann der Lautsprecher durch die verschiedenen Musikgenre hindurch vollends überzeugen: ein satter, fetter aber nicht zu dominanter Bass, gepaart mit einer sehr differenzierten Akustik und anständigen Höhen. Selbst bei maximaler Lautstärke übersteuert der Rockster XS nicht und der Sound bleibt konstant gut.

Bei lauten Gartenpartys mit vielen Leuten und große Räume kommt er zwar – auch im lauteren Outdoor-Modus – nicht ganz mit, für kleinere Räume, Personenrunden oder auch einen netten Sommer-Abend im Park ist die Lautstärke aber mehr als ausreichend. Hinzu kommt die mit über zehn Stunden ausreichend lange Akkulaufzeit, nicht selten dürfte das Smartphone vorher den Geist aufgeben. Einziger kleiner Wermutstropfen: Der Lautsprecher ist nur vor Spritzwasser geschützt, eine komplette Wasserfestigkeit wäre aber sicherlich nicht verkehrt gewesen.

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Dennoch hat die gewohnte Teufel-Qualität aber natürlich ihren Preis, denn der Rockster XS wechselt für rund 180 Euro den Besitzer. Zwar geht es – gerade bei stationären Lautsprecher-Boxen und -Systemen noch viel viel weiter hinauf, verglichen mit den Preisen anderer mobilen Bluetooth-Lautsprechern ist das aber ein ganzer Batzen Geld, bei dem man nicht selten erst einmal kurz schlucken muss. Was den Sound betrifft, so gehört der Teufel Rockster XS definitiv zu den besten Bluetooth-Lautsprechern in kompaktem Maß auf den Markt.

Allerdings muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob es ihm das Wert is  oder ob nicht auch ein Lautsprecher für 50 – 80 Euro ausreicht – kommt eben zum einen darauf an, wieviel ihr ausgeben wollt und könnt und wie häufig ein mobiler Lautsprecher bei euch zum Einsatz kommen würde. Da es euch Teufel aber ermöglicht, den Rockster XS (und natürlich andere Systeme und Lautsprecher) acht Wochen lang ausprobieren zu können, geht ihr eigentlich kein Risiko ein und solltet es auf einen Versuch ankommen lassen. Was ihr aber auf keinen Fall tun dürft: testet den Rockster XS nicht mit dem günstigeren Lautsprecher eurer Wahl – ansonsten habt ihr einen „Kauf mich“-Floh im Ohr, den ihr wohl nur schwer wieder los werdet.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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