Teufel ROCKSTER GO im Test: Kompakt, robust, wasserdicht und laut

Marcel Am 13.04.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:20 Minuten

Wer den Namen ROCKSTER hört, dem wird vermutlich der Teufel Thundertruck in den Sinn kommen, der mit acht der 32-Kilo-Kolosse bestückt ist. Ursprünglich zwar nur als Prestige-Objekt für Marketingzwecke gedacht, konnte der „irgendwie“ noch mobile Lautsprecher einige Fans gewinnen. Seit der Vorstellung des ROCKSTER vor rund vier Jahren hat Teufel diese Linie auch für den „normalen“ Gebrauch ausgebaut: Zunächst mit dem portablen ROCKSTER XS, anschließend mit dem immer noch wuchtigen, aber transportableren ROCKSTER AIR. Aber mit diesen beiden Modellen war das Thema nicht beendet, gegen Ende des vergangenen Jahres hat man noch zwei Neuankömmlinge begrüßt, die den Charakter der ROCKSTER-Linie auf kompaktere Geräte übertragen sollen: den ROCKSTER GO und sein größeres Schwestermodell ROCKSTER CROSS.

Mobile Bluetooth-Lautsprecher gibt es nahezu an allen Straßenecken in den erdenklichsten Preisklassen, Ausführungen und Qualitäten hinsichtlich des Sounds und der Verarbeitung. Der ROCKSTER GO verspricht neben einem markanten Design nicht gerade wenig: Robustes und wasserdichtes Gehäuse, satter Stereo-Sound dank Dynamore-Technologie, eine lange Laufzeit von bis zu 12 Stunden und die ein oder andere Nettigkeit mehr. In der Vergangenheit konnten die Lautsprecher aus dem Hause Teufel eigentlich durch die Bank einen starken Eindruck hinterlassen, sodass die Erwartungen auch bei kleineren Lautsprecher-Modellen entsprechend hoch ansetzen. Zumal sich der ROCKSTER GO auch aufgrund des Preises von rund 150 Euro aus der Masse an verfügbaren Geräten abhebt – ob er diesem Preis gerecht wird?

Kompakt, markant und robust

Mit seinen 21 x 11 x 6 Zentimetern und einem Gewicht von rund 760 Gramm gehört der ROCKSTER GO definitiv noch zu jener Speaker-Gattung, die man schnell mal für unterwegs verpackt hat, im ersten Moment wirkt das Gehäuse aber klobiger, als die reinen Maße den Eindruck erwecken. Dies dürfte dem zu den Rändern verjüngtem Gehäusedesign und dem für Teufel typischen, kantigen Design geschuldet sein. Aber: Reine Gedankengänge meinerseits, wirklich negativ ist dies nicht. Auch in Sachen Farbgebung bleibt Teufel seiner Linie und der der ROCKSTER-Linie treu und verpasst dem matt schwarzen Gehäuse tiefrote Akzente. Gefällt. Die gummierte Ober- und Unterseite schützt den ROCKSTER GO vor Stürzen und Stößen und sorgt auch auf glatten Flächen für einen sicheren Stand – hält Staub und Schmutz aber auch liebend an sich fest.

Ein weiterer Pluspunkt des gummierten Gehäuses ist die IPX7-Zertifizierung, sprich der ROCKSTER GO ist wasserdicht, bis zu 30 Minuten kann der Lautsprecher bei einem Meter Wassertiefe auf Tauchgang gehen und auch Regen, Bier und Wasserspritzer können ebenfalls getrost ignoriert werden. Damit Stürze und versehentliche Tauchgänge aber nicht zur Regel werden, hat Teufel dem ROCKSTER GO eine optional zu nutzende Schlaufe spendiert. Diese wird mittels Klettverschlusses quer über die Rückseite gespannt und sorgt für einen sicheren Halt in der Hand oder lässt eine Befestigung an vielen Stellen zu. Wer mag, der kann den Lautsprecher auch auf ein Stativ mit M4-Gewinde schrauben – in der Wohnung oder im Garten sicherlich ganz nett.

Auf der Oberseite sind vier Buttons eingelassen, mit denen sich die Lautstärke erhöhen und verringern, die Wiedergabe starten und pausieren, sowie der jeweilige Sprachassistent eures Smartphones aktivieren lässt. Kleiner Clou: Drückt man während einer Bluetooth-Wiedergabe die Lautstärketasten zusammen mit dem Wiedergabe-Button, lässt sich in der aktuellen Playlist auch vor und zurück springen. Diese lassen sich auch erfühlen und besitzen einen angenehmen Druckpunkt. Auf der Rückseite finden sich mit dem Power- und Bluetooth-Button noch zwei weitere Buttons, seitlich findet man hinter einer Lasche den MicroUSB-Anschluss zu Laden und ein Klinkenstecker, falls man doch mal auf kabelgebundene Wiedergabegeräte ausweichen möchte.

Bass und Laut, gut anvertraut

Aussehen und Haptik ist bei Lifestyle-Geräten wie dem ROCKSTER GO nicht ganz unwichtig, bringt aber alles nichts, wenn der Sound dann klingt wie die ersten Castings bei DSDS. Damit dies nicht passiert, hat Teufel pro Seite jeweils einen 50-mm-Breitbandlautsprecher aus Aluminium hinter das feinwaabige Nylon-Mesh gepackt, die laut Teufel einen Frequenzbereich von 60 bis 20.000 Hertz abdecken. Dazu gesellt sich ein integrierter Class-D Verstärker mit Passivmembran aus Aluminium, was auch bei dem kleinen Innen-Volumen von 0,6 Litern für verzerrungsfreie Pegel und zugleich tiefe Bässe sorgen soll. Und soviel sei schon mal vorab verraten: Für seine Größe zaubert der ROCKSTER GO ordentliche Bässe daher.

Quer durch die Genre-Bubble liefert der ROCKSTER GO starke Ergebnisse ab. Teufel-typisch ist das Klangbild im Hoch- und Tieftonbereich etwas ausgeprägter als bei den Mitten, die gerne mal etwas in den Hintergrund rücken, wodurch Stimmen etwas dumpf klingen. Je nach gespielter Musik fällt dies mal stärker, mal weniger stark aus, insgesamt schafft der Teufel eine saubere Differenzierung einzelner Instrumente. In Relation zu den Abmessungen des Lautsprechers ist dies aber auch jammern auf hohem Niveau, der ROCKSTER GO liefert einen überdurchschnittlichen Sound für seine Kategorie. Gute Arbeit leistet auch Teufels Dynamore Technologie, dank der sich auch bei der kompakten Bauweise ein Hauch von Stereo-Lautsprechern heraushören lässt.

Positiv überrascht war ich jedoch von Bass, Lautstärke und Akkuleistung. Bei entsprechenden Songs wirft der ROCKSTER GO einen satten Druck und Tiefgang aus dem Passivmembran, auch bei lauteren Pegeln. Und laut, dass kann Teufel immer gut, da ist auch dieses Modell keine Ausnahme. Natürlich leidet ab der üblichen 90 Prozent das Klangbild und wird etwas spitz. Bis man den Punkt bei der 32-stufigen Lautstärke aber erreicht hat, ist das Teil schon wirklich laut und auf Entfernung relativiert sich das Klangbild wieder etwas. Beim Akku gibt man Spielzeiten von bis zu 12 Stunden an, bei erhöhter Zimmerlautstärke passt es. Wer die Musik weiter aufdreht, muss mit 1-2 Stunden Hördauer weniger rechnen. Ist der Akku dann mal leer gesaugt, werden etwa 4 bis 4½ Stunden für eine komplette Ladung nötig.

Noch ein paar Asse im Ärmel

Neben dem starken Klang liefert Teufel aber auch noch ein paar Gimmicks mit, die erwähnenswert sind – entweder, weil sie praktisch sein können oder ein kleines Alleinstellungsmerkmal bilden. Darunter fallen zum Beispiel Kleinigkeiten wie die solide Freisprecheinrichtung, die Nutzung des ROCKSTER GO als Powerbank fürs Smartphone und die inzwischen von Teufel expliziter ausgewiesene Kombination mit Amazon Echo- und Google Home-Geräte. Auch aptX ist an Board, ein Audio­co­dier­ver­fahren von Qualcomm, dass eine kabellose Übertragung in CD-Qualität erlaubt. iOS unterstützt diesen Codec allerdings nicht und auch im Android-Teich gibt es vergleichsweise wenig Smart­phones, die aptX unter­stützen.

Auch in die Kategorie „Nett und praktisch“ fällt der Party-Modus: So lassen sich beispielsweise zwei Smartphones mit dem ROCKSTER GO koppeln und so abwechseln benutzen. Beispielsweise könnt ihr Musik von Gerät A wiedergeben lassen, auf Gerät B bereits den nächsten Titel B heraussuchen und nach Ende des Titels A einfach die die Wiedergabe von Gerät B starten. In eine ähnliche Kerbe schlägt die Möglichkeit, einen ROCKSTAR GO mit einem GO- oder CROSS-Lautsprecher zu koppeln und Musik synchron abzuspielen. Stellt natürlich einen Gewinn für Klang und Pegel dar, wenngleich die Kopplung zweier keinen Stereo-Sound mit sich bringt, stattdessen geben beide Lautsprecher bei Kopplung „nur“ einen Mono-Sound zum Besten.

Ein kleines Alleinstellungsmerkmal ist integrierte USB-Soundcard. Verbindet ihr den ROCKSTER GO mittels USB-Kabel mit einem Rechner, wird dieser als externe USB-Soundkarte erkannt. Der Vorteil: Es gibt keinerlei Latenz und klangliche Verluste bei der Übertragung via Bluetooth mehr. Ein nettes Gimmick, dass hier und da sicherlich Freunde finden wird. Vornehmlich Windows-Nutzer, denn anders als in der Bedienungsanleitung angegeben werden die beiden letzten Versionen von macOS, namentlich High Sierra und Mojave, nicht unterstützt. Da die meisten Mac-Nutzer mit diesen Versionen unterwegs sein dürften, hätte man den Verweis auf macOS meiner Meinung nach auch links liegen lassen können. Aber: Angesichts des kabellosen Zeitalters wohl auch kein K.O.-Kriterium…

Fazit und tl;dr

Der Teufel ROCKSTER GO führt die brachiale ROCKSTER-Linie in handliche Gefilde und kommt im markanten Teufel-Look daher, dem man zugegeben etwas abgewinnen muss – meine Geschmack hat das Design-Team jedenfalls getroffen. Das Gehäuse ist fehlerfrei verarbeitet, vor allem aber ist er vor Stößen geschützt und dank IPX7-Zertifizierung sogar wasserdicht. Bei erhöhter Zimmerlautstärke bringt es der integrierte Akku auf 11-12 Stunden Laufzeit, was zwar kein Alleinstellungsmerkmal ist, aber auch für ausgedehntere Abende ausreicht. Akustisch schwächelt der kleine ROCKSTER zwar etwas in den Mitten, insgesamt betrachtet gibt er sich aber angesichts der kompakten Abmessungen keine Blöße und zaubert einen überraschend vollen, dynamischen Klang in die Ohren. Vor allem mit der gefälligen Basswiedergabe und der starken Pegelfestigkeit werden Zusatzpunkte gesammelt.

Daneben gibt es dann noch das ein oder andere Gimmick, beispielsweise die TWS-Implementierung, dank der sich zwei kompatible Lautsprecher zu einem Stereo-Paar „verheiraten“ lassen. Auch die Funktion als USB-Soundkarte ist ein Extra, dass nicht jeden tangieren wird, aber das Bild noch etwas weiter abrundet. Wer ein Auge auf den Teufel ROCKSTER GO geworfen hat, der einen Kauf nicht bereuen. Natürlich gibt es (deutlich) günstigere und ähnlich hochpreisige Lautsprecher – in seiner Produktkategorie dürfte der ROCKSTER GO aber ziemlich weit oben mitspielen, wenn nicht sogar den Thron besteigen. Wer hingegen einen noch kompakteren Lautsprecher sucht und dafür auch noch ein paar weitere Abstriche beim Sound machen möchte (beziehungsweise dann machen muss), der kann sich auch den älteren Teufel BAMSTER XS anschauen, der sogar in die Hosentasche passt.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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