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Review: IRIScan Mouse Executive 2 · Maus und Scanner in einem Gerät

Marcel Am 28.05.2015 veröffentlicht Lesezeit etwa 5:37 Minuten

In den letzten Tagen hatte ich ein auf den ersten Blick etwas unscheinbares Gadget auf meinem Schreibtisch, welches erst einmal wie eine alltägliche Maus ausschaut, sich auf dem zweiten Blick aber als interessante Kombination aus Maus und Scanner zu erkennen gibt: Der Mouse Executive 2 von IRIScan, einem Scan-Spezialisten, der seit ein paar Jahren zu Canon gehört. Die Hardware läuft sowohl unter Windows, als auch auf dem Mac und so habe ich mir das Gerät einmal etwas genauer angesehen. Wie die Qualität der einzelnen Elemente – Maus und Scanner – ist und ob ich die Scanner-Maus weiterempfehlen kann? Das erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

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Der Lieferumfang der Mouse Executive 2 fällt nicht überraschend groß aus, dennoch beherbergt dieser mehr, als ich mir zu Beginn gedacht habe. So gibt es neben der Maus als solche, einer CD mit Software und den üblichen Beschreibungen auch noch eine Unterlage, die zum einen als Mauspad, zum anderen aber auch als Scanunterlage dienen kann. Ebenso vorhanden: Ein kleines (!) Mikrofaser-Tuch und eine Schwarz-samtige Transporttasche.

An dieser Stelle eine kleine Randnotiz: Wer die Maus an einem aktuellen iMac nutzen möchte und kein Laufwerk besitzt (so wie ich zum Beispiel), der hat es schwer. An dieser Stelle gibt es zwar einen Download-Bereich. Für Windows kann man auf die Software und Treiber der Scan Mouse (2) setzen, für OS X wird hier aber nichts angeboten. Nach kurzem Kontakt mit dem Support gab es dann aber doch einen Link – dennoch unverständlich, dass der Download-Bereich so grausam umgesetzt ist, irgendwie typisch Canon.

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Eine Maus, egal ob sie nun einen Zusatznutzen besitzt oder nicht, muss natürlich auch als Maus Punkte sammeln können – immerhin bringt es nicht, wenn man mit dieser zwar scannen kann, ansonsten aber lieber ein anderes Modell nutzt. In diesem Falle muss ich aber sagen, dass ich positiv überrascht bin. Die komplett aus Kunststoff gefertigte Maus kommt mit den Abmessungen von etwa 11 x 6 x 3 Zentimetern daher und entspricht zumindest in Sachen Größe einer herkömmlichen Büro-Maus. Während der untere Teil der Maus in matt-weißer Lackierung daher kommt und einen blau-grünen „Trennbereich“ besitzt, ist die Oberseite der Maus leicht glänzend – allerdings nicht so stark, dass man Fingerabdrücke jederzeit darauf sehen würde.

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Die Maus besitzt die obligatorischen zwei Maustasten, dazu ein Scrollrad, sowie eine seitliche Taste zum Starten des Scanners, welcher sich wie zu erwarten an der Unterseite der Maus befindet. Die beiden Maustasten haben einen angenehmen Druckpunkt, könnten allerdings ein klein wenig leiser sein – kommt aber sicherlich darauf an, wie empfindlich man persönlich ist. Das Mausrad  lässt sich flüssig und mit einem leichten Raster bewegen – lediglich der Druckpunkt des Mausrads als Dritte Maustaste könnte etwas besser sein, ist vergleichsweise schwergängig.

Auf der Unterseite befindet sich wie erwähnt der Scanner, der Bereich ist seitlich nochmals mit zwei kleinen Pfeilen markiert, damit ihr die Maus einfacher positionieren könnt. Der Lasersensor der Maus besitzt eine Auflösung von 1.200 dpi. Im Grunde gibt es wenig auszusetzen: Sicherlich konkurriert die Maus nicht mit hochpreisigen und hochwertigen Mäuse von Microsoft, Logitech oder anderen „Premium-Herstellern“, stattdessen handelt es sich bei der Mouse Executive 2 um eine typische Maus, wie sie auch gerne in Büros verwendet wird.

Das Herzstück der Maus ist aber natürlich der angesprochene Scanner auf der Unterseite der Maus, der es auf eine maximale Scanauflösung von 300 dpi bringt. Zum Starten des Scanvorgangs muss (bei installierter Anwendung natürlich), einfach die entsprechende Taste an der Maus betätigt werden. Das Scannen funktioniert eigentlich recht simpel: Ihr müsst einfach nur mit der Maus über das entsprechende Papier fahren lassen – auf dem Bildschirm erhaltet ihr eine Vorschau inklusive eurer Mausposition. Der Scanvorgang ist recht schnell, allerdings sollte man schon etwas darauf achten, die Maus nicht allzu flott über das Papier zu schieben, ansonsten ist fast alles egal. Die Richtung wird automatisch erkannt und solltet ihr die Maus einmal aus Versehen hochnehmen, kann sie einfach wieder in einen bereits gescannten Bereich abgesetzt werden und schon kann es weiter gehen. Per Mausrad lässt sich übrigens auch hinein zoomen.

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Habt ihr alle Bereiche erfasst kann der Vorgang mittels des Scanbuttons beendet werden. Im nachfolgenden Fenster kann und sollte der Scan noch etwas optimiert werden – vor allem in Sachen Ausrichtung und Freistellung muss leider (obwohl einer leichten automatischen Korrektur während des Scanvorgangs) manuell Hand angelegt werden, was aufgrund der simplen Oberfläche aber eigentlich schnell gemacht ist. Auch die Helligkeit, der Kontrast und die Sättigung kann auf Wunsch manuell verändert werden.

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Im letzten Schritt erhaltet ihr dann nochmals eine kurze Vorschau des gescannten Dokuments und könnt dieses in verschiedenen Dateiformaten speichern. Zur Auswahl stehen hierbei JPG, Word, PDF und weitere Formate – im Falle von Word- und PDF-Dokumenten gibt es natürlich auch eine OCR-Texterkennung, sodass die Dokumente später durchsuchbar sind. Funktioniert erwartungsgemäß gut und korrekt, kennt man ja. Auf Wunsch hin kann der Scan auch mit den weiteren mitgelieferten IRIScan-Apps wie Readiris oder Cardiris weiterverarbeitet werden.

Die Scanqualität ist aufgrund der maximalen Auflösung von 300dpi natürlich nicht mit einem hochpreisigen Scanner zu vergleichen. Für Bilder zum Beispiel eignet sich die Scanner-Maus nur bedingt, was aber auch gar nicht die Motivation der Maus darstellt. Für Visitenkarten und einfache Textdokumente ist die Qualität aber durchaus ausreichend, ich war sogar von der (Text-)Qualität leicht positiv überrascht. Allerdings gibt es beim Scannen auch ein paar kleine Haken. Während sich kleinere Dokumente wie Visitenkarten oder A5-Dokumente ohne größere Probleme bereits nach kurzer Eingewöhnung erfassen lassen, hatte ich mit A4-Dokumenten so meine Probleme.

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Denn wie man sich denken kann, darf das Papier nicht zu sehr unter der Maus hin und her rutschen – kleinere Bewegungen kann die Software zwar korrigieren, größere führen aber zu einem unschöneren Ergebnis. So erfordert es nicht nur mehr Übung und eine ruhige Bewegung, ein weiteres Problem liegt darin, dass der Speicher des Scanners bei A4 häufiger voll ist, bevor man das gesamte Dokument erfasst hat – mir fehlten oftmals ein paar kleinere Bereiche wie zum Beispiel Fußnoten oder ähnlichem. Fixiert man das Dokument so ist das Ergebnis schon etwas besser, das Problem mit dem Scan-Speicher bleibt aber weiterhin.

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Zum Scannen von kleineren Dokumenten legt der Hersteller auch ein kleines Scan-Pad bei, welches die Fixierung des Papiers ermöglicht. Das Ergebnis schaut zwar minimal etwas besser aus, wirklich notwendig ist das Pad für Visitenkarten aber nicht – zumal die Qualität etwas besser sein dürfte, denn es liegt bereits aus der Verpackung heraus nicht gänzlich flach auf. Aber wie gesagt: Kleinere Dinge lassen sich auch ohne Probleme ohne das Pad erfassen, Probleme gab es lediglich bei A4-Dokumenten. Ich habe mal ein paar Scans durchgeführt und diese in verschiedene Dateiformate exportiert, das komplette Paket mit allen Test-Scans könnt ihr über diesen Link als ZIP-Archiv herunterladen.

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Fassen wir mal alles nochmal kurz zusammen: Die Maus selbst ist schlicht und unspektakulär gehalten und kann zwar nicht mit Premium-Geräten mithalten, ist aber durchaus von solider Qualität – ich würde sie mit mittelpreisigen Mäusen im Rahmen von 20 bis 30 Euro vergleichen. In so fern gibt es beim reinen Maus-Einsatz eigentlich nicht viel zu meckern, minderwertig und billig ist jedenfalls anders. Anders hingegen sieht es bei der Verwendung als Scanner aus, denn ohne diese Funktionalität könnte man natürlich auch auf eine günstigere Maus ohne Kabel und Zusatzfunktion setzen.

Und in diesem Falle muss man differenzieren und schauen, was man selbst mit der Maus vorhat. Wer seine sämtlichen Dokumente im A4-Format digitalisieren möchte, der bekommt sicherlich etwas teurere, aber auch praktischere und bessere Lösungen in Form von entsprechenden Dokumenten-Scannern. Wer hingegen kleinere Format, Visitenkarten oder auch nur einzelne Textpassagen schnell erfassen möchte, der erhält mit der Mouse Executive 2 eine praktische Alternative wortwörtlich an die Hand gegeben. Vor allem aber dürfte die Maus auf Geschäftsreisen ein praktischer Helfer sein, da man mit dem Gerät eben zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.

In meinen Augen ist die Maus eher für das kleinere (Heim-)Büro und den mobilen Einsatz ausgelegt, statt zuhause beim Privatanwender.

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Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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1 Kommentare vorhanden

Manuel Raab-Faber

Die Kombination aus weiß und türkis erinnert mich irgendwie an eine Arztpraxis

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