Tribit StormBox Blast im Test: Lauter und wetterfester Outdoor-Lautsprecher mit Lichtorgel – eine Hommage an die 80er

Marcel Am 08.05.2023 veröffentlicht Lesezeit etwa 6:05 Minuten

Hersteller mobiler Lautsprecher für kleine bis mittelgroße Partys gibt es zuhauf und wie bei vielen anderen Gadgets ebenso drängen auch vermehrt Marken aus dem Reich der Mitte auf den europäischen Markt und heizen eingesessenen Herstellern wie Teufel, JBL, Bose, Sony und Co. ordentlich ein ein. Ein Geheimtipp wenn es um günstige, aber leistungsfähige Lautsprecher geht ist der Hersteller Tribit, der seit einiger Zeit auf dem Markt und ist dessen StormBox Blast ich mir in den letzten Wochen anhören aber auch anschauen konnte. Für einen Straßenpreis von um die 200 Euro verspricht Tribit für den im Oldschool-Ghettoblaster-Stil gehaltenen StormBox Blast einiges: Satte Bässe, 30 Stunden Wiedergabezeit, LED-Beleuchtung und ein wetter- beziehungsweise wasserfestes Gehäuse. Vollmundige Versprechen – ob das Gesamtpaket diese halten kann?

Beim Design setzt die StormBox Blast auf eine röhrenähnliche, abgerundete quadrierte Form. Für die einen wird das Design klobig wirken, für andere eine gelungene Neuinterpretation des guten alten 80er-Ghottoblaster. Für letztgenannten Vergleich sorgt der oberseitige Tragegriff, der zum „auf der Schulter tragen“ einlädt und recht massiv wirkt, sich dennoch gut anfassen lässt. Der Griff ist aber auch notwendig, denn mit knapp 5,5 Kilogramm ist der etwa 40,6 x 23 x 16,4 Zentimeter messende Lautsprecher nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Der Lautsprecher ist durchweg aus (glücklicherweise) matt-schwarzem Kunststoff gehüllt und hat ein Mesh-Metallgitter auf der Vorderseite- und Rückseite. Entlang der Seiten der Vorderseite findet sich jeweils eine LED-Lichtleiste, seitlich finden sich zwei passive Bass-Radiatoren und für vier Gummifüße sorgen für einen rutschfesten Stand und entkoppeln den Lautsprecher gleichzeitig auch vom Untergrund.

Die Tastenleiste ist als durchgehende Gummilippe auf der Oberseite eingesetzt und besitzt einen angenehmen Druckpunkt. Die vorhandenen Buttons schalten den Lautsprecher ein bzw. aus, aktivieren die Bluetooth-Kopplung, regulieren die Lautstärke, steuern die Wiedergabe (einmal zum pausieren, zweimal zum Vorspringen und dreimal zum Zurückspringen), wechseln durch die zwei Leuchtmodi und schalten den XBass-Modus hinzu. Zu dunkleren Uhrzeiten praktisch: Die Tasten sind teilweise beleuchtet, wobei mir nicht ganz erschließt, wieso man ausgerechnet die Lautstärke- und Wiedergabe-Taste nicht beleuchtet hat. ¯\_(ツ)_/¯ Rückseitig finden sich, hinter einer Gummikappe geschützt, die physischen Anschlussmöglichkeiten, namentlich ein 3,5-mm-Klinkenstecker, ein USB-C-Anschluss und den Anschluss für die Stromversorgung beziehungsweise zum Laden des Akkus.

Die StormBox Blast ist nach IPX7 wasserdicht, sprich sie kann bis zu 30 Minuten lang in bis zu 1 Meter tiefes Wasser getaucht werden. Damit würde ich den Lautsprecher zwar nicht mit in den Pool oder See nehmen, aber zumindest muss man keine Angst vor Wasserspritzern, spontane Regenfälle oder auch vor verschütteten Getränken haben. Der Kunststoffkorpus ist zwar stabil und macht auch einen robusteren Eindruck, haptisch habe ich aber schon hochwertigere Plaste ertastet, wenngleich das hohe Gewicht ein wenig Rettung bringt. Die Verarbeitung hinterlässt ebenso einen soliden Eindruck, ist aber nicht perfekt. Bei genauerer Betrachtung lassen sich minimale Unterschiede der Übergänge zwischen den Teilen erfühlen, optisch fallen sie aber kaum auf. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht gut streiten, insgesamt gefällt mir das Design ganz gut, lediglich das in dem Frontgitter eingelassene Markenlogo wirkt an dieser Stelle etwas deplatziert.

Die Beleuchtung des Lautsprechers stellt wohl die größte Besonderheit dar. Insgesamt sind 32 LED verbaut, die in bester Lichtorgel-Manier auf Musik reagieren: 15 auf jeder Seite des Frontgitters und zwei hinter den Doppeltieftönern. Je nach Vorliebe lassen sich zwei Lichtmodi auswählen: Variante 1 lässt die seitlichen Leisten in Regenbogenfarben blinken; Variante 2 wartet mit der gleichen Animation auf, allerdings in einer einheitlichen und durchwachsenden Farbe. In beiden Modi pulsieren die beiden LED hinter dem Frontgitter. Klar: Ist eine Geschmacksfrage, aber vor allem in kleineren, dunklen Räumen schafft es eine nette Atmosphäre. Im Freien sind die LED für eine großflächige Partybeleuchtung natürlich nicht hell genug, sieht aber dennoch cool aus. Die Beleuchtung kann auch komplett ausgeschaltet werden (leider nicht getrennt voneinander Seiten und Mitte), beispielsweise wenn euch das Geblinke im Büro nervt oder ihr schlichtweg Akku sparen wollt.

Um auch bei der Soundqualität mehr Licht als Schatten aufweisen zu können, hat Tribit zwei Tief-/Mitteltöner (11 Zentimeter) und zwei Hochtöner (3 Zentimeter) verbaut, die ingesamt auf eine Gesamtleistung von 90 Watt (2 x 15 und 2 x 30 Watt) kommen. Und damit wird der Lautsprecher laut (wirklich laut!) und kann auch größere Partys beschallen. Leider leidet mit steigender Lautstärke auch die Qualität, denn ab etwa 80 Prozent des Maximums sind im Innenraum deutliche Verzerrungen hörbar, im Freien und auf größerer Entfernung relativiert sich das zwar wieder, der Unterschied bleibt aber hörbar. Bis dahin liefert die StormBox Blast aber quer durch die Musikgenre eine gute Leistung ab, mit klaren Stimmen, differenzierten Instrumenten und satten Bässen. Wer noch etwas mehr Tiefenwumms möchte, der kann den XBass-Modus aktivieren, welcher fühlbar mehr Druck macht und in fast allen Fällen für einen besseren Klang sorgte. Muss man natürlich mögen und für Balladen oder anderen ruhigeren Songs nicht unbedingt geeignet.

Tribit
Tribit
Entwickler: Thousandshores, Inc.
Preis: Kostenlos

Tribit hat auch eine App für iOS und Android im Angebot, die vornehmlich die Möglichkeit bietet, den Klang des Lautsprechers stärker als nur über den Bass anzupassen. Dazu stehen sieben Equalizer-Presets („Music“, „XBass“, „Audiobook“, „Classical“, „Jazz“, „Party“ und „Rock“) zur Auswahl, alternativ könnt ihr über den 9-Band-Equalizer auch individuelle Klangeinstellungen hinterlegen. Je nach Genre und Track lässt sich der Sound nochmal verbessern, ich persönlich bevorzuge aber zumeist eine universellere Ausrichtung. Darüber hinaus kann man über die App auch den Lichtmodus wechseln, den aktuellen Akkustand einsehen, die Wiedergabe und Lautstärke steuern, den automatischen Ruhezustand deaktivieren oder auch Firmware-Updates installieren. Ich habe schon schlechtere Hersteller-Apps gesehen, dennoch ist die App in meinen Augen verzichtbar. Notfalls einmal zum Anlegen eines indivuellen Equalizers und dem Suchen nach Updates.

Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit rund 30 Stunden an. Aber wie so oft gilt: Wer viel optimiert, bekommt auch viel Laufzeit. In dem Fall dürfte es heißen: Licht aus, Musik leise, dann kommt ihr auf die besagten 30 Stunden. Ich habe im Schnitt 26-27 Stunden erreicht – mit Beleuchtung, aber bei moderater Lautstärke. Wer eine große Party beschallt, bei dem dürfte die Laufzeit noch sinken. Aber auch mit 20 Stunden hat die StormBox Blast noch mehr Ausdauer, als die meisten Partygäste. Ist der Akku mit seinen 19.800 mAh (bei 3,7 V) einmal leer, ist er nach etwa vier bis fünf Stunden wieder vollständig aufgeladen. Praktisch: Über den rückseitigen USB-C-Anschluss lassen sich Smartphones und Co. aufladen, natürlich auf Kosten der Musikwiedergabe. Schade: Das Laden des internen Akkus selbst ist nur über den zweipoligen Kaltgerätestecker möglich, nicht über USB-C, wobei der Standard inzwischen ausreichend Leistung bieten würde.

Was gibt es noch zu sagen? Wer gleich zwei Lautsprecher verfügbar hat, kann diese miteinander koppeln und so eine noch größere Party musikalisch bespaßen. Verbaute Mikrofone sucht man vergeblich, sodass man auf auf eine Telefonie-Funktion oder Zugriff auf den Sprachassistenten gekoppelter Smartphones verzichten muss. Bei handlicheren Lautsprechern stellt das noch ein nice to have dar, bei einem reinen Partylautsprecher halte ich sowas aber als verzichtbar, denn es möchte wohl niemand die Party mit Telefonaten bespaßen. Verzichten muss man auch auf eine parallele Verbindung mit mehreren Endgeräten wie sie inzwischen einige Lautsprecher besitzen. An der Bluetooth-Verbindung selbst gibt es ansonsten aber nichts auszusetzen, die war auch bei zig Metern Abstand und durch Wände ausreichend stabil. Auf freier Fläche entsprechend unproblematisch.

Abschließende Worte und Fazit? Bei der Tribit StormBox Blast handelt es sich um einen grundsoliden Bluetooth-Lautsprecher für den Outdoor-Einsatz. Zwar setzt Tribit durchweg auf teils gummierten Kunststoff, der aber ausreichend stabil wirkt. Der Tragegriff kann als eine Hommage an die Ghettoblaster der 80er gesehen werden, ist bei einem Gewicht von fast sechs Kilogramm aber auch notwendig. Auch klanglich kann die StormBox Blast abliefern, wobei sich der Lautsprecher da eher im soliden Mittelfeld einpendelt. Für einige könnte die Lautstärke schon zu viel des Guten sein und auch der Bass (insbesondere bei hinzugeschaltetem XBass) donnert ordentlich mit – wer mag, der kann per funktioneller App auch den Equalizer manuell anpassen. Wer den Fokus auf einen ausgewogenen Sound legt, der bekommt bei Herstellern wie Teufel, JBL und Co. sicherlich mehr geboten, legt allerdings auch mehr auf die Ladentheke. Außerdem muss man dann auf die Lichtshow verzichten, für die ich mir zwar mehr Anpassungsmöglichkeiten wünschen würde, die aber doch ganz cool sein kann. Alles in allem ist der StormBox Blast eine ausgewogene Outdoor-Party-Wumme mit einem guten Gesamtpaket, für das ich den angeschlagenen Preis von 200-230 Euro als angemessen bezeichnen.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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2 Kommentare vorhanden

Wer spielt seine Lautsprecher schon bis Anschlag. Da klingt jeder Lautsprecher nicht mehr ganz sauber. In punkto Klang geht das Ding Richtung Hifi. Für 160 Euro eine Ansage gegenüber Größen ala JBL und Co…. Von daher JBL Partybox verkauft. Tribit viel leichter, kleiner, günstiger, klanglich besser, viel längere Akkulaufzeit…Weiter so Tribit.

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