Twitter limitert API-Nutzung stark · Gehen Drittanbieter-Apps dem Ende zu?

Marcel Am 18.08.2012 veröffentlicht Lesezeit etwa 1:50 Minuten

Vor einiger Zeit hat Twitter angekündigt, die Richtlinien für die API-Nutzung verschärfen zu wollen; nun hat man genauere Details genannt und genau diese sorgen nun für großen Zündstoff.

Denn die Änderungen, die in den kommenden Wochen in Kraft treten sollen, beschränken die Möglichkeiten von Drittanbietern wie Tweetbot und Co. So wird die Zahl der Nutzer für Drittanbieter-Tools auf 100.000 Nutzer beschränkt – mehr Nutzer sind nur mit einer Genehmigung seitens Twitter möglich und erlaubt. Lediglich für Apps, die bereits jetzt 100.000 Nutzer besitzen, erhöht Twitter die Zahl auf maximal 200% der bisherigen Nutzer. Eine weitere Einschränkung für Entwickler: Die Zwangsauthentifizierung. Damit erhält Twitter Daten darüber, wer und wie die API nutzt. Bisher konnte jeder frei auf die API zugreifen, das ist nun also nicht mehr möglich. Übrigens darf ein Client nun nur noch 60 Mal pro Stunde die API aufrufen, bisher waren es 350 Aufrufe die Stunde.

Doch auch für die Darstellung der Tweets gibt es strengere Regeln und Vorgaben darüber, wie ein Tweet auszusehen hat und welche Dinge er beinhalten muss. So muss zum Beispiel der Autor immer neben dem Avatar stehen und auch die Retweet-, Antworten- und Favoritenbuttons müssen immer angezeigt werden, Twitter erhofft sich hierdurch mehr Interaktionen der Nutzer. Tweets müssen quasi immer so angezeigt und aufgebaut sein (auch die Links und deren Ziele), wie die offizielle Anzeige.

Insgesamt sieht die Sache für Tools für Tweetbot nicht gut aus – Beschränkung der Nutzerzahlen, Beschränkung der API-Zugriffe, keine eigene Tweetdarstellung mehr. Twitter merkt natürlich, dass andere Clients ihre eigenen das Wasser abgraben – und auch die Weboberfläche wird seltener genutzt. So nun also der Versuch, mittels Beschränkungen und Regeln dem entgegen zu wirken. Sind die neuen API-Regeln und Design Guidelines also das Ende von Drittanbieter-Clients? Nein, sagen Tapbots, ihres Zeichen Entwickler des äußerst beliebten und erfolgreichen Clients Tweetbot:

There’s been a lot of fear, uncertainty and doubt generated by Twitter’s latest announcement. I wanted to let everyone know that the world isn’t ending, Tweetbot for Mac is coming out soon, Tweetbot for iOS isn’t going anywhere.

Tweetbot hat derzeit mehr als 100.000 Nutzer, so dass noch eine Jahre ins Land ziehen können, bis man seine Anwenderzahl verdoppelt hat. Und selbst wenn das irgendwann mal der Fall sein sollte, sind bestehende Nutzer auf der sicheren Seite. Wer Tweetbot auf iPhone, iPad und Mac nutzt, gilt als einzelner Nutzer. Also doch kein Ende in Sicht? Nun ja, so halb. Die Beschränkungen könnten neuen Ideen natürlich im Wege stehen, denn wer würde unter diesen Vorraussetzungen noch groß ein (Verdienst-)Modell auf Twitter aufbauen? Welche Clients nutzt ihr denn so?

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