Ueli für Windows: Spotlight-ähnlicher Launcher mit großem Funktionsumfang

Marcel Am 04.04.2019 veröffentlicht Lesezeit etwa 2:53 Minuten

Das in macOS integrierte Spotlight dient als Erleichterung für viele Arbeitsabläufe. So kann man unter anderem Programme starten, Dateien suchen und öffnen, eine Suche im Internet durchführen, den Taschenrechner zu Rate ziehen und und und. Etwas ähnliches hat Microsoft auch mit der Cortana-Suche in Windows 10 implementiert, dass aber meiner Meinung nach nur bedingt erfolgreich und weniger anpassbar. Mit Ueli (eher Uëli) hat Entwickler Oliver Schwendener aus der Schweiz ein kleines Tool geschaffen, dass in seiner Art an das Mac-Spotlight und das inzwischen nicht mehr weiterentwickelte Launchy erinnert. Zu haben ist Ueli für Windows und Mac, wobei ich das Open Source-Tool unter Windows als stärker einstufe – Mac-Nutzer dürften mit Spotlight weitestgehend zufrieden sein, während Pro-Nutzer mit Alfred bestens bedient sein dürften. Dennoch kann Ein Blick auf Ueli auch als Mac’ler nicht schaden.

Nach der Installation und dem ersten Start steht Ueli bereits für erste Versuche bereit, die eigentliche Oberfläche lässt sich entweder über das Icon im Systemtray bzw. der Menüleiste oder aber via Shortcut Alt+Leertaste aufrufen. Nun könnt ihr flott nach Programmen oder Dateien suchen und diese per Enter öffnen lassen – unter Windows öffnet Shift+Enter die markierte Anwendung mit Administratorrechten. Darüber hinaus könnt ihr aber auch Rechenaufgaben eingeben, Pfade und Webseiten öffnen, eine neue Mail verfassen oder sogar Kommandozeilenbefehle ausführen. Ihr wollt etwas im Web suchen? Auch das ist möglich, wobei Ueli bereits von Haus aus verschiedene Web-Dienste unterstützt. Ein „g?microsoft“ sucht beispielsweise auf Google, das Keyword „w?“ sucht in der Wikipedia und so weiter. Die Screenshots verdeutlichen den ersten Funktionsumfang ganz gut:

Das aber ist noch lange nicht alles, denn eine der Stärken von Ueli sind die Anpassungsmöglichkeiten. Diese fallen wirklich sehr umfangreich aus, weswegen ich die Einstellungen im UWP-Stil als suboptimal empfinde. Es fehlt etwas an Übersicht, da man von oben nach unten durch die Einstellungen scrollt, was insgesamt nur wenig geordnet erscheint. Beispielsweise könnt ihr die Maus in Ueli deaktivieren, das Fenster immer auf dem Hauptbildschirm öffnen lassen, die maximale Breite und Höhe festlegen, die Genauigkeit des Taschenrechners justieren, einzelne Funktionen deaktivieren, die Anzahl der Suchergebnisse und deren Darstellung ändern, die Schriftgröße anpassen und derlei Dinge. Auch verschiedene Designs stehen euch zur Verfügung, unter anderem gibt es ein dunkles und helles Theme, dazu gesellen sich viele „Zwischendinger“ und wer mag und kann, der kann via CSS auch eigene Themes erstellen.

Das aber sind nur die kleinen Einstellungsmöglichkeiten bezüglich der Anzeige und des Verhaltens, auch funktionell gibt es zur Genüge anzupassen. Angefangen bei Dateiendungen, die auf Programme hinweisen, über eine Liste an indizierbaren Ordnern und nicht beachteter Dateien (auch Blocklist genannt) bis hin zu eigenen Befehlen. Die Liste an Web-Suchen lässt sich nach belieben erweitern, außerdem könnt ihr eigene Shortcuts erstellen, sodass ihr mit dem Befehl „WhatsApp“ zum Beispiel auf die Web-Oberfläche des Messenger weitergeleitet werdet oder auch ohne Eingabe der genauen URL eine Webseite öffnen – oder was auch immer ihr mit einem bestimmten Schlagwort ausführen wollt. Wie gesagt: Die Möglichkeiten zur Konfiguration von Ueli lassen eigentlich keinerlei Wünsche offen, lediglich die Anzeige derselbigen wirkt eher wie ein großes Chaos und wenig strukturiert.

Ueli richtet sich mit seinem Funktionsumfang weniger an den „Dann und Wann“-Nutzer, sondern zielt klar auf Nutzer ab, die ihren Rechner wirklich produktiv nutzen und dabei möglichst wenig mit der Maus hantieren wollen. Das Einrichten des Tools an seine Bedürfnisse und Workflows erfordert zwar einiges an Ausprobieren und nimmt auch auch etwas Zeit in Anspruch, hat man dies aber einmal geschafft, arbeitet es sich mit Ueli ziemlich flott. Auf dem Mac würde ich zwar weiterhin auf Spotlight zurückgreifen, aber unter Windows empfinde ich das Tool angenehmer als die Windows-Suche beziehungsweise Cortana, auf aufgrund der Tatsache, dass es wesentlich anpassbarer ist. Ueli lässt sich kostenlos nutzen, daher kann man es bei Interesse einfach mal ausprobieren – und wer noch neugieriger ist, der kann auf GitHub auch durch den Quellcode stöbern.

Ueli für Windows und Mac herunterladen

Quellcode GitHub via WindowsPower

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