Amazon Echo: Alexa kann nun auch Stimmen unterscheiden

Marcel Am 06.12.2018 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:18 Minuten

Amazon hat in Deutschland ein neues Feature für seine Echo-Geräte beziehungsweise Alexa freigeschaltet: Dank der Stimmerkennung kann Alexa nun Personen unterscheiden und verschiedene Inhalte liefern – theoretisch.

Während die Smart Home-Steuerung mittels Sprachassistenten wie Alexa für alle Bewohner identisch ausfällt, sieht es bei anderen Befehlen schon ganz anders aus. So zum Beispiel bringt es nur wenig, wenn man einen Kalender hinzufügen kann, allen Nutzern aber nur dieselben Termine ausgegeben werden. Auch die tägliche Zusammenfassung von Alexa wäre so ein Fall, bei dem unterschiedliche Bewohner (aka Nutzer) unterschiedliche Quellen geliefert bekommen möchten. War aber bei Alexa bis dato nicht möglich, hatte man keinen Bock auf einen sprachlichen Kontenwechsel gab nur für alle Nutzer nur den steten Einheitsbrei. Zumindest in Deutschland, denn in den US of America ist das Feature namens Stimmerkennung schon seit einem guten Jahr live. Und nun auch endlich hierzulande.

Damit Alexa Stimmen differenzieren kann, ist ein Stimmprofil vonnöten. Sofern noch nie geschehen, solltet ihr euch einmal aus eurer Alexa-App auf dem Smartphone ausloggen und erneut einloggen; dann könnt ihr nach erneutem Login auswählen, dass ihr der Account-Inhaber seid. Im Anschluss könnt ihr über „Einstellungen → Alexa-Konto → Registrierte Stimmen“ eure Stimme anlernen. Der Prozess nimmt etwa 4-5 Minuten in Anspruch, ihr müsst nur zehn Sätze nachplappern, die euch Alexa vorgibt. Anschließend könnt ihr den Lernerfolg überprüfen, indem ihr fragt „Alexa, wer bin ich?“. Weitere Nutzer lassen sich anlernen, indem ihr euch auf dem Smartphone der Person in euren Account einloggt (oder auf eurem Smartphone) und dann „Ich bin jemand anders“ auswählt. Auf diese Weise lassen sich weitere Nutzer hinzufügen, die aber mit eurem Amazon-Account verknüpft sind.

Zum Start weg nutzt Amazon die verschiedenen Stimmprofile nur für eine Hand voll Anfragen. Hierzu gehört die Musikwiedergabe über Amazon Prime und Amazon Music Unlimited, zu der Alexa mit der Zeit ein individuelles Hörerlebnis liefern soll. Auch bei den Nachrichtenzusammenfassungen kommt die Stimmerkennung zum Einsatz, sodass Alexa nur jene Nachrichten vorliest, die seit der letzten Anfrage des jeweiligen Nutzers neu hinzugekommen sind. Ähnliches wird auch bei Nachrichten vollzogen, denn es werden nur jene Nachrichten wiedergegeben, die auch an den erkannten Nutzer adressiert sind. Bei ausgehenden Anrufen und Nachrichten wird dem Empfänger mitgeteilt, wer der Absender der Nachricht ist und zu guter Letzt ließe sich bei Spracheinkäufen auf den sonst obligatorischen PIN-Code verzichten (sofern man das Feature nicht eh deaktiviert hat).

  • Musikwiedergabe: Musikpräferenzen im Haushalt können sich stark unterscheiden: Während die Ehefrau beispielsweise klassische Musik bevorzugt, schlägt das eigene Herz für Hip Hop und die Großeltern fühlen sich mit deutschem Schlager heimisch. Indem Alexa verschiedene Stimmen erkennt, bietet sie mit der Zeit ein individuelles Hörerlebnis, basierend auf Vorlieben und Hörgewohnheiten, je nachdem, wer die Anfrage gerade stellt. Diese personalisierten Empfehlungen sind für alle Prime Music sowie Amazon Music Unlimited Abonnenten verfügbar.
  • Nachrichtenzusammenfassung: Wer nach den Nachrichten aus der täglichen Zusammenfassung fragt, bekommt von Alexa nur jene Nachrichten vorgelesen, die seit der letzten Anfrage des jeweiligen Nutzers neu hinzugekommen sind.
  • Anrufe und Nachrichten: Alexa ermöglicht das individuelle Versenden und Annehmen von Nachrichten. Wenn Alexa die Stimme eines Nutzers erkennt, der sie bittet, Nachrichten abzuspielen, werden nur jene Nachrichten wiedergegeben, die auch an diesen Nutzer adressiert sind. Beim Versenden von Nachrichten wird dem Empfänger ebenfalls mitgeteilt, wer der Absender der Nachricht ist. Das gleiche gilt für Telefonate: Wenn Alexa die Stimme eines Nutzers erkennt, der einen Anruf tätigt, wird der Person, die den Anruf erhält, der Name mitgeteilt.
  • Shopping: Nachdem beim ersten Sprach-Einkauf der Bestätigungscode eingegeben und überprüft wurde, können alle Folgekäufe des verifizierten Nutzers auf Wunsch sicher und ohne Bestätigungscode über Sprache getätigt werden.

Klingt zunächst einmal nach einem wirklich praktischen Feature, ist in meinen Augen aber absolut witzlos umgesetzt. Ja, es gibt individuellere Inhalte. Aber dennoch gibt es für alle Nutzer nur einen Einheitsbrei. Beispiel: Die Frau des Hauses zeigt nur wenig Interesse an Sportnachrichten in der Zusammenfassung, bekommt diese aber dennoch zu hören. Denn die Einstellungen der Nachrichtenzusammenfassungen (sprich die aktivierten Dienste/Skills) lasse sich nur für alle Nutzer gemeinsam festlegen, gleiches gilt für Kalender, Listen und Co. Dies zieht sich eben durch alle Funktionen. Hoffentlich zieht Amazon mit konfigurierbaren Nutzerprofilen nach, wenngleich ich aufgrund der einjährigen Verfügbarkeit in den USA nicht dran glauben möchte. Alternativ wäre es auch eine Lösung, wenn Sprachprofile in Kombination mit mehreren Konten (Stichwort Amazon Haushalt) möglich wären. So ist das ganze in meinen Augen unglücklich gelöst und bietet in dieser Form leider nicht den Komfortgewinn, den man beim Lesen der Überschrift erhofft. Oder sehe ich das nur falsch?

via Caschys Blog

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