Angry Birds Action: Ein spaßiges Spielprinzip, leider aus der In-App-Hölle

Marcel Am 28.04.2016 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:17 Minuten

angry-birds-action

Rovio hat heute mit Angry Birds Action einen neuen Ableger der Spielerei rund um die wütenden Vögel veröffentlicht. Das Spielprinzip ist gar nicht so schlecht, aber leider verliert sich Rovio nun endgültig in der In-App-Hölle. 

Angry Birds. Entweder man hasst sie, oder man liebt sie. Oder man hat sich einfach nur satt gespielt. Die ersten Teile der Artillerie-Games habe ich noch wie ein verrückter gesuchtet, irgendwann war dann aber auch bei mir ein wenig die Luft raus und die neueren Teile sagten wir dann irgendwie auch nicht mehr wirklich zu (Star Wars, Star Wars II, Transformers und dergleichen), wobei das RPG Epic wieder ganz nett war – und trotz der In-App-Käufe auch noch gut spielbar. Aber noch lässt sich scheinbar ein wenig Geld aus dem Franchise herauspressen, zumindest versucht man dies mit dem Kinofilm und dem dazugehörigen Spiel nochmals.

Das positive: Angry Birds Action bleibt seinem Artillerie-Prinzip zwar treu, setzt aber auf eine 3D-Grafik. Statt Vögel über eine Landschaft auf die bösen Schweine zu schießen, schießt ihr hier eure Vögel durch eine „Arena“, in der ihr zum Beispiel alle Eier oder Süßigkeiten sammeln oder Küken ins Nest bringen müsst. Dabei gilt: pro Versuch müsst ihr mindestens die angegebene Anzahl an Hindernissen berühren, um den Vogel nicht „zu verlieren“ – sollte dies doch mal passieren (und das wird es, denn die geforderte Anzahl steigt mit jeder Runde), so habt ihr nur ein bis zwei Vögel als Ersatz zur Auswahl.

Im Laufe des Spieles kommen dann noch diverse Power-Ups (zum Beispiel besseres Zielen und Ghost-Modus) hinzu, auch schaltet ihr mit fortschreitender Spieldauer neben Red (dem roten Vogel) auch noch Chuck (Gelb), Bomb (Schwarz) und Terence (Dicker, roter Vogel) frei, die alle unterschiedliche „Spezialitäten“ haben – Bomb zum Beispiel löst bei der ersten Berührung eine Explosion aus. Jedes Level besteht dabei aus zwei oder drei Arenen, für die ihr aber jedesmal aufs neue wieder alle verfügbaren Vögel erhaltet. Soweit so gut: Macht schon irgendwie Laune und würde man das Prinzip nicht schon von dem ein oder anderen Titel her kennen, könnte man es wirklich als „3D-Portierung“ von Angry Birds sehen.

Und hier kommt nun das große ABER: So spaßig die Level sind, genauso hat es Rovio auch geschafft, das Spiel vollends durch eine In-App-Hölle zu zerstören. Ja, In-App-Käufe sind für Rovio-Titel keine Seltenheit, sogar die vormals kostenpflichtigen ersten Titel hat man damit zugekleistert. Dennoch konnte man den Kart-Racer Go! und das meiner Meinung nach wirklich gelungene RPG Epic auch ohne In-App-Käufe ordentlich spielen. Zwar beschleunigten die Käufe das weiterkommen im Spiel enorm, aber auch ohne kam man stetig und ohne allzu große Problem weiter – sofern IAPs nur als eine Art „Cheat“ herhalten, ist es für mich noch in Ordnung.

Aber Action ist meiner Meinung nach ohne diese Käufe for allem in den fortschreitenden Level nahezu unspielbar, was vor in erster Linie am Energie-System liegt. Ihr habt eine maximalen Füllstand von 3 Blitzen, pro Level und pro Versuch wird ein Blitz abgezogen. Pro Aufladung müsst ihr 20 Minuten warten – wollt ihr nicht warten, könnt ihr euch auch ein kurzes Werbevideo (einmal in 24 Stunden) anschauen oder 15 Diamanten ausgeben. Und richtig: diese Diamanten kosten ordentlich Geld. Natürlich könnt ihr diese auch erspielen, die Zahl ist aber so verschwindend gering, dass man es gleich hätte sein lassen können – ich habe in 10 Level 3 Diamanten erspielt.

Und damit ihr ein Level nicht gänzlich von vorne starten müsst, könnt ihr nach eurem letzten Vogel auf Wunsch genau an diesem Punkt weiterspielen – kostet nur ebenfalls 3 Diamanten (dann 6, dann 9 und so weiter). Wer aber nun denkt, dass man mit drei Energie-Blitzen drei Level schafft: Kann man schaffen, aber gerade so ab Level 20 wird das Level-Design teilweise so, dass man die Level nur mit wundervollem Glück oder den erwähnten Power-Ups schaffen kann. Von letzterem werden übrigens auch nur alle zwei Stunden eines „hergestellt“ – oder ihr kauft diese eben, falls euch das zu langsam ist.

<TL;DR> Es hätte wirklich ein spaßiges Spiel für Zwischendurch werden können, leider wird es von den eigenen Entwicklern völlig vernichtet, indem man zum einen an jeder Ecke auf die In-App-Käufe hingewiesen wird und zum anderen das Level-Design auch noch genau daran abgepasst wurde (Aufbau der Arenen, mehrere Arenen pro Level, Energie-Verlust auch bei erfolgreichem Abschluss). Leider wird man im Hause Rovio wohl nichts daraus lernen, denn bekanntlich spülen diese In-App-Kauf-Kack-Titel deutlich mehr Geld in die Kassen, als es bei einem Einmalkauf der Fall gewesen wäre. Leider…

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