Kurz vor Toreschluss: Die besten Alternativen zum Google Reader

Marcel Am 28.06.2013 veröffentlicht Lesezeit etwa 4:48 Minuten

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Noch wenig Tage, dann ist der Google Reader weg zum Fenster – das Thema gab es gerade in der letzten Zeit ja häufiger. Nach einer kleinen Schockstarre tat sich dann doch noch so einiges und inzwischen sehe ich die Schließung durchaus als positiv an. Ich persönlich bin inzwischen bei Feedly untergekommen, welcher für mich der Dienst mit dem derzeit größten Potential darstellt – aber es gibt durchaus auch Alternativen, die man ins Auge fassen sollte. Zeit, einmal einen kleinen Blick über den Feedly-Tellerrand zu werfen und einmal einen kleinen Überblick über die bestehenden Dienste (Dienste, nicht reine Apps) zu werfen.

Feedly

Feedly hat nach der Ankündigung der Schließung schnell reagiert und konnte somit nicht nur einen Großteil des Buzz für sich verbuchen, sondern konnte scheinbar auch die meisten neuen Nutzer für sich gewinnen. Der Dienst läuft rund und größtenteils stabil, es gibt eine Weboberfläche und mobile Apps für iOS und Android und dank der offenen API haben sich auch einige bekannte und gern genutzte Apps auf den Dienst eingeschworen. Allerdings: noch immer gibt es kein Wort zu einer Finanzierung des Dienstes. Sponsored Post? Kommen bestimmt – oder eben etwas anderes. Aber irgendwas muss kommen, sonst dürften wir in einem Jahr oder so vor dem gleichen Problem stehen. => feedly.com

feedly

Feedbin

Feedbin gab es schon – wie viele andere Dienste auch – vor der Ankündigung der Schließung, daher läuft der Dienst inzwischen auch schon recht rund und nahezu perfekt. Die Oberfläche gefällt mir persönlich besser als die von Feedly und Co. und kommt fast an die produktive Oberfläche des Google Readers ran. Feedbin ist hingegen nicht kostenlos, die Macher haben sich für eine monatliche Gebühr von 2 US-Dollarn entschieden – günstige Sache, dafür laufen die Server eben rund und der Dienst kann somit finanziert werden. API und Third-Party-Apps? Gibt es ebenfalls und wird auch gerne in Apps integriert – darunter auch Reeder for iPhone, Deer Reader, Press und viele mehr. Meine Feedly-Alternative Nummer Eins. => feedbin.me

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Digg Reader

Der Digg Reader ist der neueste Aufkömmling unter den Feedreadern – die aktuelle Beta läuft allerdings alles andere als rund. Diese Tatsache wiegt schwerwiegender als die gelungene Optik, welche ich als die beste im derzeitigen Reigen bewerten würde. Die „Basisexperience“ ist kostenlos, Premium-Accounts sind allerdings bereits angekündigt – wie sie ausschauen werden, ist aber noch ungewiss. Apps gibt es derzeit nur für iPhone und iPad, eine Android-App ist für die kommenden Wochen angekündigt. Ob es in Zukunft auch eine offene API geben wird? Ungewiss. => digg.com/reader

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Feed Wrangler

Feed Wrangler ist ebenfalls ein Dienst dessen Server rund laufen – müssen sie auch, immerhin zahlt man dort als Nutzer jährlich rund 19 US-Dollar. Die Weboberfläche empfinde ich als absolut grausam, die nativen Apps sind jedoch ganz schön gemacht. Apropos Apps: Feed Wrangler dürfte neben Feedly und Feedbin derzeit die größte Zahl an Third-Party-Apps mit einer Integration des Dienstes aufweisen, darunter Reeder, Mr. Reader und Press. => feedwrangler.net

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AOL Reader

Wie auch der Digg Reader eher eine neue Geschichte – und hier gibt es noch eine Gemeinsamkeit, denn wie auch der Reader von Digg merkt man dem AOL Reader seinen Betastatus deutlich an. Hässliche (jm2c) Weboberfläche, fehlerhafte Feedabrufe, es könnte besser laufen. Mobile Apps gibt es derzeit noch nicht, die Webseite lässt sich jedoch auch über mobile Browser recht angenehm nutzen. Es gibt zwar eine offene API, jedoch habe ich über eine mögliche Integration des Dienstes noch nichts von anderen Entwicklern gehört. Chancen? Gering. => reader.aol.com

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The Old Reader

Eine Alternative die sich aufgemacht hat, das alte Design des Google Readers wiederzubeleben. Minimalistisch, nicht gerade modern – aber durchaus produktiv. Wie auch einige andere Dienste bietet auch The Old Reader eine offene API an, welche derzeit jedoch nur von der iOS-App Feedler unterstützt wird – daher für mich noch keine echte Alternative. Könnte sich aber ändern, sobald genug Third-Party-Apps den Dienst integriert haben, denn optisch dürfte dieser Dienst die geringste Eingewöhnung benötigen. => theoldreader.com

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Fever

Fever ist ebenfalls ein Dienst, welcher schon einige Jahre auf dem Buckel hat und dementsprechend rund läuft. Wirft man einmal einen Blick auf die Weboberfläche, so wird schnell klar, dass Fever einen etwas anderen Ansatz verfolgt, denn je öfter ein Artikel zitiert wurde, desto „heißer“ wird er – aber natürlich gibt es auch eine klassische Ansicht. Die offene API wurde schon vor der Ankündigung der Schließung des Google Readers in Reeder implementiert, inzwischen ist auch Mr. Reader hinzugekommen und für die Android-App Press gibt es eine entsprechende Ankündigung. Sicherlich der größte Haken: Fever muss auf dem eigenen Webspace gehostet werden – das Paket kostet einmalig rund 30 US-Dollar. Dürfte aus diesem Grunde sicherlich für viele als Alternative wegfallen, andere wiederum bevorzugen das „self hosting“. (Screenshot via MacStories=> feedafever.com

fever

BazQux Reader

Der BazQux Reader scheint auch schon längere Zeit zu existieren, ich persönlich hatte diesen aber noch nie auf dem Schirm. Optisch ist er – wie auch The Old Reader – stark an dem alten Design des Google Readers orientiert, er funktionier auch ähnlich und bietet etliche verschiedene Ansichten für die Artikeldarstellung. Der Dienst bietet ebenfalls eine API an, welcher derzeit auch in der ein oder anderen App zu finden ist – zum Beispiel Mr. Reader. Nach der 30-tägigen Testphase kostet der Reader 9, 19 oder 29 US-Dollar – welchen Betrag ihr zahlen wollt, ist euch überlassen, die Features sind bei allen Beträgen identisch. => bazqux.com

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FeedHQ

Wie auch Fever ist FeedHQ eine selbst gehostete Lösung – allerdings gibt es auch die Möglichkeit, für 12 US-Dollar im Jahr auf eine gehostete Lösung zurückzugreifen. Die Oberfläche ist sehr minimalistisch gehalten, funktioniert aber soweit. Es gibt natürlich die Möglichkeit, Abonnements via OMPL zu importieren, neue Feeds hinzuzufügen und auch Kategorien fehlen nicht. Sicherlich Geschmacksache, allerdings läuft FeedHQ recht rund und rief bislang ohne Fehler ab. Third-Party-Apps? Derzeit wird FeedHQ von Mr. Reader, SlowFeeds und Feeddler unterstützt. => feedhq.org

feedhq

Das sind die einmal – in meinen Augen – interessantesten Dienste bezüglich eines Feed Readers. Natürlich gibt es auch noch Lösungen wie Flipboard, Twitter und eigenständige Apps ohne irgendeine Synchronisation – auf diese wollte ich aber ganz bewusst nicht eingehen, da gerade für mich (und für viele andere sicherlich auch) eine einfache Optik und vor allem eine Cross-Plattform-Kompatibilität gegeben sein muss. Ich persönlich bevorzuge aktuell noch Feedly, auch wenn ich derzeit Feedbin stark im Auge behalte und hier durchaus mal ein Wechsel stattfinden könnte. Fever? Wäre noch interessant, wird mir aktuell aber zu wenig unterstützt. Und was ganz wichtig ist: Sichert eure Abonnements vom Google Reader – der Import wird natürlich nur noch bis zum 1. Juli unterstützt und wer weiß, ob nicht noch eine andere Alternative aufschlägt.

Wo seid ihr denn inzwischen untergekommen? Welchen Dienst und welche Apps nutzt ihr?

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