QacQoc GN28K USB-C-Hub fürs MacBook Pro ausprobiert

Marcel Am 21.01.2018 veröffentlicht Lesezeit etwa 3:41 Minuten

Spätestens seit der Vorstellung des MacBook Pro ist „Dongle Life“ ein oft zitierter Begriff. Inzwischen aber gar nicht mehr aufs Apple-Produktportfolio beschränkt, auch Windows-Notebooks kommen immer häufiger nur noch mit einem USB-C-Anschluss daher. Dieser ist leistungsfähiger und universeller*, außerdem ermöglicht der Wegfall der größeren USB-A-Buchsen, Netzwerkstecker und Co. flachere Geräte. Klingt im ersten Moment positiv, dennoch ist der Begriff „Dongle Life“ eher negativ besetzt. Denn möchte man nun Geräte A, B und C und ein Ethernetkabel anschließen, muss man eben zu einem Adapter zurückgreifen, wenn man keine Lust hat seine vorhandenen Kabel zu ersetzen.

Für mich kein großes Problem, da ich 99% der Arbeiten kabellos erledige und sollte ich einmal gezwungen sein, ein kabelgebundenes Gerät nutzen zu müssen, habe ich entsprechende Kabel in der Schublade. Nun gibt es aber auch Nutzer, die in Vielerlei Hinsicht von einem Adapter profitieren würden, unter anderem für USB-A und Speicherkarten. Diesbezüglich gibt es so einige Lösungen, zuletzt konnte ich mir einmal einen USB-C-Hub fürs MacBook Pro (13 und 15 Zoll, 2016 und 2017) anschauen: den QacQoc GN28K, den es passend zu den MacBooks in den Farben Silber und Space Grey zu haben gibt.

Um Missverständnisse direkt zu Beginn zu klären: Auf Amazon wird der Hub unter dem Label EgoIggo verkauft. Diese sind jedoch Baugleich und auch der Egolggo-Hub ist mit dem QacQoc-Schriftzug versehen. Wieso das ganze? Keine Ahnung, ist eben so in China. Beim Auspacken des Hubs war ich positiv überrascht, denn er ist deutlich kompakter als es mir den Anschein machte: etwa 11,5 x 3 x 1 Zentimeter misst der Hub, bei einem Gewicht von rund x Gramm. Eine nette Beigabe ist die ebenfalls beiliegende Hülle aus braunem Kunstleder, in der der Hub sicher aufbewahrt und transportiert werden kann.

Das Design des Hubs ist Apple-typisch unverspielt, das Gehäuse besteht laut Hersteller aus Aluminium. Ob nun der gesamte Hub aus Aluminium gefertigt wurde oder nur als Oberflächenlegierung vorhanden ist? Keine Ahnung, der Hub fühlt sich aber wertig an und auch die Verarbeitung ist augenscheinlich einwandfrei: keine unsauberen Fräsungen, keine schief verbauten Stecker. Lediglich bei der Farbe sind dezente Unterschiede zum Apple’schen Space Grey sichtbar – wobei man fairerweise sagen muss, dass selbst ab Werk bei den MacBook Pro Space Grey und Space Grey leichte Farbnuancen aufweisen können.

Angeschlossen wird der Hub über die zwei nebeneinander liegenden USB-C-Anschlüsse, sie sind auf einer Seite demnach zwangsläufig belegt. Allerdings bietet der Hub eben auch ein Mehr an Anschlüsse: Einmal Thunderbolt 3 für Geräte und die Stromversorgung, zweimal USB-A, einmal USB-C, sowie MicroSD- und SD-Speicherkarten – zu guter Letzt findet sich an der Kopfseite dann auch noch ein HDMI-Anschluss. Der Hub sitzt übrigens sicher und fest am MacBook. Viel gibt es zu den Anschlüssen gar nicht zu sagen, in meinen Probeläufen lieferten sie die versprochene Performance ab:

  • Der HDMI-Ausgang unterstützt 4K bei 30 Hz oder aber 1080p bei 60 Hz. Eine Beschränkung die viele (wenn nicht alle) portablen Hubs mit sich bringen.
  • Der Thunderbolt 3-Anschluss (USB-C ganz links) ist wie gewohnt universell: Die Datenübertragung ist mit bis zu 40 Gb/s möglich und wer über Thunderbolt 3 einen Monitor oder Beamer anschließt, der kommt in den Genuss von bis zu 5K oder 2 x 4K @ 60Hz. Bezüglich der Stromversorgung liefert er maximal 100 Watt bei 1,5 Ampere. Nützlich zu wissen: Die USB-Anschlüsse des Hubs liefern maximal 1,5 Ampere, Geräte die mehr benötigen (zum Beispiel das Apple SuperDrive), lassen sich nicht am Hub nutzen.
  • Bei den USB-A-Anschlüssen handelt es sich nur um USB 3.0-Ports, die maximale Geschwindigkeit liegt bei 5 Gbit/s. Gleiches gilt leider auch für den USB-C-Anschluss, der nicht nur auf 5 Gibt/s beschränkt ist (weil nur USB 2.1 Gen1), sondern auch nur für die Datenübertragung genutzt werden kann. In meinem Test lieferten die Anschlüsse nur kleinere Abweichungen, letztlich dürfte man aber keinen spürbaren Unterschied bemerken. Ein paar Einschränkungen gibt es dann aber dennoch, denn aufgrund der benötigten Strommenge sollte nur eine Festplatte gleichzeitig angeschlossen werden.
  • Die beiden Speicherkarten-Slot liefern lesend bis zu 104 MB/s und sind kompatibel mit Speicherkarten bis zu maximalen 128 GB. Größere dürften aktuell aber auch nur selten im Einsatz sein – falls doch einfach mal probieren, denn ich würde behaupten, dass sich auch größere Karten nutzen lassen.

Kurzes Fazit? Taugt. Gut und wertig verarbeitet, als nette Dreingabe gibt es noch ein praktisches Ledertässchen. Zwar belegt der QacQoc GN28K USB-C-Hub zwei USB-C-Ports am MacBook Pro, dafür aber gibt es ausreichend Ersatz und obendrein noch zwei USB-A-Ports, Speicherkarten-Slots und einen beschränkten HDMI-Anschluss. Wenn es etwas zu bemängeln gäbe dann die Tatsache, dass man bei der HDMI-Implementierung auf einen älteren Chipsatz mit maximalen 30 Hz bei 4K zurückgreift und auch bei dem USB-C-Anschluss nur auf USB 3.1 Gen2 gesetzt hat.

Zwar finden sich (je nach Modell) noch zwei  vollwertige Thunderbolt 3/USB-C-Stecker an der gegenüberliegenden Seite des MacBooks, bei einem Preis von rund 90 Euro für den USB-Hub hätte ich aber aktuelle Technologien erwartet. Wer sich an den Einschränkungen aber nicht stört, der wird mit dem QacQoc GN28K USB-C-Hub aber am Schreibtisch und unterwegs zufrieden sein. Mir persönlich reicht weiterhin für unterwegs der CableDeconn 4-in-1-Videoadapter, zuhause hängen MacBook, Monitor und Ethernet am (noch teureren) Belkin Thunderbolt 3-Hub.

Dieser Artikel wurde mir vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt. Mehr Infos

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